Die heutigen Buckower Höfe entstanden Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre. Das waren Jahre, die geprägt waren von neuen Ideen, die sich Bahn brachen: Studierendenproteste, Friedensbewegung, Ölkrise und ökologisches Denken. Für das Bauen und die Stadtplanung war der sozialdemokratische Aufschwung unter Willy Brandt wichtig. Vergessen wir nicht: Damals wohnten in Berlin-Neukölln und vergleichbaren Gebieten noch viele Menschen in lichtlosen Wohnungen ohne Balkon. Geheizt wurde per Kohleofen, die Toilette war draußen auf halber Treppe. Neubau war ein Aufstiegsversprechen: Wohlstand für alle ist möglich.
Auch das geteilte Berlin müssen wir im Rückblick mitdenken: Als 1965 der Wettbewerb ausgelobt wurde, der später zum Bau der Siedlung führte, war die Mauer gerade vier Jahre alt. Und das Gelände an der damaligen Straße 106 in Buckow lag relativ nah an der Grenze. Bauliche Begriffe wie Ost-West-Richtung oder Westseite hatten auf einmal einen Beigeschmack. Vor allem wurden die Flächen knapp. Fast zeitgleich mit der Buckower Siedlung wuchs die Gropiusstadt in die Höhe.
Mit diesen Rahmenbedingungen plante die Architektur-Koryphäe Ernst May die Siedlung. Für den 1970 verstorbenen May, den manche „Vater der Trabantenstadt“ nennen, war es eines der letzten Neubauprojekte in einem langen Berufsleben. Mietskasernen, Gartenstadt, Neues Bauen, Wiederaufbau – all diese Erfahrungen und Ideen zum Wohnen in der Stadt hatte er damals im Gepäck.
Heute leben in den Buckower Höfen ungefähr 2.500 Menschen. Bis 2027 bekommt ihr Quartier ein Upgrade von der Gewobag.
Unser virtuelles Modell veranschaulicht einige Aspekte dieser umfassenden Quartiersentwicklung mit Modernisierung und Neubau. Weitere Infos finden Sie auf unserer Website.