Vorwort des Vorstands

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Partnerinnen und Partner,

die Pandemie, die mittlerweile seit weit über einem Jahr unseren Alltag prägt, hat unser Leben verändert, erschwert und gleichzeitig viel in Bewegung gesetzt. Denn spätestens im März 2020 galt es, – insbesondere für Unternehmen – umzudenken, sich neu aufzustellen und das höchste Gut, die Gesundheit aller, zu schützen.

Schon im Jahr 2017 hat die Gewobag eine zukunftsfähige Digitalisierungsstrategie entwickelt. Eine Strategie, die wir konsequent optimiert und erweitert haben und die den Härtetest bestanden hat. Das Kapitel mobiles Arbeiten haben wir in Höchstgeschwindigkeit erfolgreich umgesetzt.

Grundlagen, die wir bei Infrastruktur und Technik geschaffen hatten, ermöglichten in kürzester Zeit mehr als 700 MitarbeiterInnen das mobile Arbeiten. 

Dieser Fortschritt spiegelt das Thema unseres diesjährigen Geschäftsberichtes wider: Zwischen Pause und Fast-Forward. Einen kurzen Moment stand alles still, für jeden von uns. Wie geht es weiter? Was muss verändert werden? Die Gewobag war gerüstet und konnte zügig handeln. Auch in vielen anderen Bereichen unseres Lebens war plötzlich Umdenken gefragt und der notwendige Wandel vollzog sich oftmals überraschend schnell.

Innerhalb weniger Tage wird das eigene Zuhause zum neuen Mikrokosmos. Wohnen ist zu Leben geworden. Familie, Arbeit, Bildung und Sport – alles konzentriert sich auf die eigenen vier Wände. Die Nachbarschaft ist jetzt Lebensmittelpunkt und das Zusammenleben im Quartier für alle wichtiger denn je. 

Miteinander – das ist mehr denn je ein Aspekt, der das Verhältnis zwischen der Gewobag und ihren MieterInnen auszeichnet. Berlin wird auch zukünftig ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsstandort bleiben. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen prognostiziert eine Zunahme der Berliner Bevölkerung um 4,7 Prozent bis zum Jahr 2030.

Demnach bleibt die Herausforderung für uns bestehen: bezahlbaren Wohnraum in lebenswerten und kulturell vielfältigen Stadtquartieren zu schaffen und zu gestalten. Dabei stellen wir mit innovativen Wohn- und Nutzungskonzepten ein flexibles, generationsübergreifendes Angebot zur Verfügung.

Auch wenn das vergangene Geschäftsjahr in vielen Branchen immer wieder von Pausen geprägt war, der Bau neuer Wohnungen schreitet weiter voran: Das erste Teilprojekt WATERKANT Berlin ist abgeschlossen und die ersten MieterInnen eingezogen. Eine Entwicklung, die bereits im Jahr 2018 als erstes Quartier einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft mit einem Vorzertifikat in Platin durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet wurde. 

Weitere 740 Wohnungen befinden sich an der WATERKANT Berlin aktuell im Bau, inklusive Energiezentrale und Versorgungsinfrastruktur. Sie ist sichtbares Beispiel für eines der Hauptanliegen der Gewobag: die ganzheitliche Quartiersentwicklung. Das gilt für Nahversorgung, Außenräume und soziale Kooperationen. Bis 2022 wird die Gewobag hier das erste Wohnhochhaus seit Beginn ihrer Neubauoffensive 2015 realisieren. In 16 Geschossen entstehen Wohnungen in bester Havellage – bezahlbar und mit Panoramablick. Insgesamt werden wir in dem neuen Quartier bis 2025 2.000 Wohnungen errichten. Zusammen mit der WBM sind es sogar 2.500 Wohnungen.

Zudem haben wir im vergangenen Geschäftsjahr unsere Neubauprojekte in Reinickendorf und Kreuzberg fertigstellen können. Ende 2020 befanden sich insgesamt 3.000 neue Wohnungen im Bau, weitere 1.200 folgen noch in diesem Jahr.

Als landeseigenes Wohnungsbauunternehmen sind und bleiben wir einer der wichtigsten Partner bei der Schaffung von Wohnraum zu leistbaren Mieten. Unsere Verantwortung erstreckt sich aber auch auf das Thema Energiewende. Auf dem Weg zu einer klimaresilienten Hauptstadt beschäftigen wir uns unter anderem intensiv mit Umweltschutz und Mobilität. Seit August 2020 arbeiten wir kontinuierlich an unserer Nachhaltigkeitsstrategie 2030, in der wir mittel- bis langfristige Ziele für eine umweltfreundliche, soziale, aber auch wirtschaftliche Entwicklung der Gewobag festlegen.

Zusammen mit allen landeseigenen Wohnbauunternehmen verfügen wir in Berlin über mittlerweile insgesamt 336.238 Wohneinheiten. Damit ist klar, dass wir unser Ziel von 340.000 Wohnungen in landeseigener Hand bis Ende 2021 erreicht haben werden.

Ein großer Schritt für alle BerlinerInnen, unsere MieterInnen und MitarbeiterInnen – vor allem aber für weiterhin bezahlbares Wohnen.