Wir möchten für unsere mehr als 130.000 MieterInnen in ihren Quartieren eine Atmosphäre schaffen, in der Zusammenhalt großgeschrieben wird – durch Orte der Begegnung und des Miteinanders. Um zu erfahren, welche Fragen und Bedürfnisse sie haben, stehen wir mit ihnen im aktiven Austausch. Auch in den Krisenzeiten, in denen wir uns aktuell befinden und die wir schon gemeinsam gemeistert haben, haben wir unsere MieterInnen unterstützt. Und wir werden dies auch weiterhin tun. Mit vielfältigen sozialen Angeboten richten wir uns speziell an Familien und fördern die Integration von Kindern und Jugendlichen. Durch Beteiligungsverfahren bei unseren Bauvorhaben und durch Nachbarschaftsaktionen geben wir unseren MieterInnen die Möglichkeit, sich einzubringen. Gleichzeitig werden ihre Interessen direkt vor Ort, auf Quartiersebene, durch Mieterbeiräte vertreten. Übergreifend trägt der Mieterrat die Stimmen unserer MieterInnen in unser Unternehmen hinein.
Die VertreterInnen unserer Mieterschaft
Der Mieterrat und die Mieterbeiräte fungieren als wichtigste Sprachrohre unserer MieterInnen. Gemeinsam mit unseren QuartierskoordinatorInnen ermöglichen sie es uns, die vielschichtigen Bedürfnisse unserer MieterInnen in unserer Arbeit angemessen berücksichtigen zu können.
Die Mieterbeiräte
Die Mieterbeiräte setzen sich aus engagierten BewohnerInnen zusammen, die direkt durch die Mieterschaft gewählt wurden und sich für ein gutes Miteinander in ihren Quartieren einsetzen. Sie sind das Bindeglied zwischen unseren MieterInnen und uns – für einen Austausch auf Augenhöhe. Darüber hinaus beraten und informieren sie unsere MieterInnen zu unterschiedlichen Themen. Die Zusammenarbeit der Gewobag mit den Mieterbeiräten findet auf der Basis einer neuen Satzung und einer Wahlordnung statt, die 2023 von allen landeseigenen Wohnungsbauunternehmen in Abstimmung mit den Mietergremien auf Grundlage des Gesetzes zur sozialen Ausrichtung und Stärkung der landeseigenen Wohnungsunternehmen für eine langfristig gesicherte Wohnraumversorgung (WUAusrStärkG) entwickelt wurden.
Unterstützt werden die Mieterbeiräte durch MitarbeiterInnen der Gewobag, die QuartierskoordinatorInnen, mit deren Hilfe soziale Projekte und Aktionen in den Nachbarschaften durchgeführt werden. Zudem haben die Mieterbeiräte die Möglichkeit, bei regelmäßigen gemeinsamen Quartiersbegehungen Gestaltungsideen und Verbesserungsvorschläge in den jeweiligen Quartieren einzubringen. Als Ergebnis der neun Begehungen, die 2023 stattfanden, haben wir beispielsweise Außenbeleuchtungen verbessert, Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt und Spielgeräte aufgestellt.
Um die ehrenamtlichen Mieterbeiräte zu unterstützen, bieten wir ihnen Veranstaltungen wie Auftaktseminare, (digitale) Informationsveranstaltungen oder Weiterbildungsmöglichkeiten an. Im Jahr 2023 wurden zwei Mieterbeiräte neu gewählt, für 2024 sind neun Mieterbeiratswahlen geplant.
Der Mieterrat
Neben den Mieterbeiräten setzt sich der Mieterrat als unternehmensweite Interessenvertretung für die Belange der MieterInnen und für ein gemeinsames Lernen von- und miteinander ein. Darüber hinaus entsendet das Gremium eines seiner Mitglieder in den Aufsichtsrat der Gewobag und beteiligt sich so an der Kontrolle und strategischen Planung des Unternehmens.
Zur Vorbereitung der Mieterratswahl im Februar 2024 hat der Vorstand im Oktober 2023 alle wahlberechtigten MieterInnen der Gewobag über die Durchführung der Wahl informiert und zur Kandidatur aufgerufen. Auf einer Informationsveranstaltung im Herbst, die auch als Stream im Nachhinein auf unserer Website abrufbar war, konnten sich Interessierte über die Aufgaben des Mieterrates und über den Ablauf der Wahl informieren. Die Wahlkommission für die Mieterratswahl hat im November 2023 ihre Arbeit aufgenommen und nach eingehender Prüfung im Dezember die Kandidatenlisten für alle fünf Wahlbezirke beschlossen. Insgesamt haben sich 78 MieterInnen zur Wahl gestellt. Die konstituierende Sitzung des neu gewählten Mieterrats mit dann 10 Mitgliedern ist für April 2024 geplant.
Gewobag QuartierskoordinatorInnen
Wir engagieren uns für die soziale Entwicklung unserer Quartiere. Unsere QuartierskoordinatorInnen fungieren als AnsprechpartnerInnen vor Ort und sind im Unternehmen ExpertInnen für die Quartiersperspektive. Sie sind verantwortlich für die Wahl und die Zusammenarbeit der Mieterbeiräte und führen Projekte und Maßnahmen zur Aktivierung der Nachbarschaften durch. Die QuartierskoordinatorInnen vertreten die Gewobag als starke Partnerin in lokalen Netzwerken und pflegen und initiieren quartiersbezogene Kooperationen.
Um das Interesse derjenigen MieterInnen zu wecken, die bisher im Mieterbeirat unterrepräsentiert waren, veranstalteten sie im Jahr 2023 in den Wahlquartieren Info-Cafés, bei denen über das Amt informiert und ein Austausch ermöglicht wurde.
Im Jahr 2024 wollen die QuartierskoordinatorInnen mit gezielten Maßnahmen wie Cleanup- und Kehrenbürger-Aktionen, Sperrmülltagen, Informationsveranstaltungen mit der Berliner Stadtreinigung und Recycling-Rallyes auch weiterhin die Vermüllung und Verschmutzung in den Quartieren angehen. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Leben werden Aktivitäten für Kinder und Jugendliche angeboten und generationsübergreifende Projekte in den Quartieren durchgeführt.
„Ich bin gerne Quartierskoordinatorin, weil der Arbeitsalltag sehr vielfältig ist – an einem Tag kann es vorkommen, dass man vom Büro ins Quartier fährt, dort eine Nachbarschaftsaktion begleitet und später zu Hause vom mobilen Office aus noch online an der Kiez-AG teilnimmt. Man begegnet vielen unterschiedlichen Menschen und engagierten AkteurInnen, die alle das Ziel eines lebenswerten und nachbarschaftlichen Quartiers vereint.“
Karoline Kirschner, Quartierskoordinatorin in den Quartieren Buckower Höfe, Georg-Ramin-Siedlung und Wohnpark Mariendorf
Zusammenarbeit zwischen Mieterrat, Mieterbeirat und Gewobag
Das Gesetz zur sozialen Ausrichtung und Stärkung der landeseigenen Wohnungsunternehmen für eine langfristige Wohnraumversorgung (WUAusrStärkG) sieht eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mietergremien vor. In diesem Zusammenhang werden wir gemeinsam neue Formate für den Austausch und die Zusammenarbeit entwickeln, die dem gesetzlichen Anspruch gerecht werden.
Bereits seit einigen Jahren lädt der Vorstand die Mieterbeiräte und den Mieterrat zu einem Jahresempfang ein, der für den Rück- und Ausblick wie auch für den persönlichen Austausch, auch mit verschiedenen VertreterInnen der Gewobag, genutzt wird. Im Jahr 2023 fand außerdem eine gemeinsame Fortbildung für die Mietergremien statt, in der es um Kommunikation und die Aktivierung von Nachbarschaften ging.
Partizipation und Dialog im Quartier
Jedes Jahr führen wir eine Vielzahl von Bauvorhaben durch. Dabei setzen wir auf einen aktiven Dialog mit den MieterInnen und der Nachbarschaft. Um ihre individuellen Situationen und ihre Wünsche für ein gutes, zukunftsgerichtetes Wohnumfeld berücksichtigen zu können, binden wir sie durch Beteiligungsprozesse frühzeitig ein.
Die aktive Einbindung von Mieterinnen und Mietern in Bauprojekte – von Instandsetzungen und Modernisierungen bis zu Neubauprojekten – bringt sowohl für unsere MieterInnen als auch für uns einen Mehrwert:
- Reputation und Akzeptanz: Indem wir unsere Mieterinnen und Mieter frühzeitig über anstehende Planungen informieren und in Prozesse einbinden, stärken wir ihre Akzeptanz und das Verständnis für Veränderungen. Gerade bei Modernisierungsvorhaben können wir durch den frühzeitigen Dialog mit der Mieterschaft Sorgen und Nöte auffangen.
- Bedarfsgerecht bauen und planen: Wenn wir ohnehin ein Bauprojekt planen, können wir mit dem richtigen Partizipationsformat herausfinden, was unsere Mieterinnen und Mieter wirklich brauchen und schätzen, und genau dort investieren.
- Innovationspotenzial und Kreativität: Durch unsere zielgruppenspezifischen Beteiligungsformate für Menschen unterschiedlichen Alters wird die Vielfalt an Perspektiven sichtbar. Dadurch entstehen kreative Lösungsansätze, etwa Ideen für einen neuen Quartiersplatz.
- Zusammenhalt und Identifikation mit dem Quartier: Wenn sich die BewohnerInnen aktiv für ein lebenswertes Wohnumfeld einsetzen können, identifizieren sie sich stärker mit ihrem Quartier und übernehmen Verantwortung.
Der partizipative Rahmen ist bei jedem Projekt neu zu setzen, folgt aber immer dem Motto „Aktion statt Reaktion“. So wollen wir Möglichkeiten für Partizipation in Bauvorhaben frühzeitig erkennen und proaktiv nutzen. Mit der Ende 2022 geschaffenen Stelle „ReferentIn für Partizipation“ haben wir unseren dialogorientierten Ansatz auch personell unterstrichen.
Maßgeblich für die Gestaltung unserer Partizipationsprozesse sind die „Leitlinien für Partizipation im Wohnungsbau“, die durch die sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften Berlins gemeinsam mit VertreterInnen aus Politik und Verwaltung sowie BürgerInnen erarbeitet wurden. Ziel der Leitlinien ist es, durch definierte Partizipationsstufen ein einheitliches Verständnis und verlässliche Strukturen für partizipative Verfahren zu schaffen.
Unsere Partizipationsprozesse
Im Jahr 2021 haben wir unseren internen Partizipationsprozess überarbeitet und neue, interaktivere Formate entwickelt; unsere MieterInnen werden seitdem noch intensiver und frühzeitiger in unsere Vorhaben eingebunden, bei Modernisierungsprojekten mindestens 18 Monate vor Baubeginn. Voraussetzungen für eine gelungene Partizipation sind für uns auch ein klarer Rahmen und ein professionelles methodisches Setting, denn nur so können wir den Beteiligten Orientierung und Transparenz bieten. Durch die Beteiligung möchten wir erreichen, dass die BewohnerInnen mehr Verantwortung für ihr Quartier übernehmen und sich stärker damit identifizieren, also ein „Quartiersgefühl“ entstehen kann.
Die Erfahrungen, die wir im Jahr 2023 mit unseren Partizipationsverfahren gesammelt haben, konnten die positiven Effekte dieses Ansatzes bestätigen. Ein gutes Beispiel dafür ist der zweistufige Beteiligungsprozess rund um die Neugestaltung des Spielplatzes am Blasewitzer Ring 44, ein gefördertes Projekt des Bezirksamts Spandau sowie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Ziel der Neugestaltung war es, Angsträume zu vermeiden und den Spielbedürfnissen der anwohnenden Kinder entgegenzukommen. Mitte März 2023 führten wir deshalb einen Vor-Ort-Workshop mit Stakeholdern durch, in dem wir Probleme identifiziert, Anforderungen formuliert und Maßnahmen entwickelt haben. Eine Woche später luden wir acht Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren aus der Offenen Familienwohnung casablanca gGmbH zu einem Kinder-Workshop ein. Es ging um ihre Erfahrungen mit dem bisherigen Spielplatz und ihre Wünsche für eine Umgestaltung. Zu den Maßnahmen, die daraufhin umgesetzt wurden, gehörten etwa die Entfernung einer Dornenhecke, die Erweiterung der Spielwiese sowie das Aufstellen einer Kletter-Rutsch-Kombination, einer Nestschaukel und einem Sandspielgerät für kleine Kinder. Der Spielplatz wurde im Dezember 2023 fertiggestellt und im Januar 2024 öffentlichkeitswirksam eingeweiht.
Stadtteilkonferenzen und Quartiersräte
Auch über die Einbindung unserer MieterInnen hinaus pflegen wir unsere Netzwerke. So nehmen wir beispielsweise regelmäßig an Stadtteilkonferenzen teil und sind in Quartiersräten vertreten. Alterseinsamkeit, Vandalismus, Barrieren im öffentlichen Raum – dies sind nur einige Beispiele für Herausforderungen, die Menschen in den Kiezen oder Quartieren beschäftigen. In den Netzwerkrunden werden Maßnahmen und Lösungsansätze diskutiert und Impulse an die Bezirksämter und andere Institutionen weitergegeben. So werden wir unserer Rolle als verlässliche Partnerin aus der Wohnungswirtschaft gerecht und leisten einen Beitrag zur Umsetzung von praktikablen Lösungen und sozialen Projekten.
Kiezstuben und Offene Familienwohnungen
Als Orte der Begegnung tragen unsere Offenen Familienwohnungen und Kiezstuben zum sozialen Zusammenhalt im Quartier bei.
Unsere Kiezstuben
In unseren neun Kiezstuben treffen sich Familien, Kinder, Jugendliche und SeniorInnen, tauschen Ideen zur Gestaltung des Kiezes aus und nutzen die verschiedenen Angebote zum Mitmachen. Die Mieterbeiräte und der Mieterrat halten in der Regel in den Kiezstuben ihre Sprechstunden ab. In die Kiezstube am Mehringplatz locken etablierte Angebote wie ein Repair Café, ein gemeinsames Kochen für SeniorInnen oder die Elterngespräche der AWO. Im Jahr 2023 ist noch „Schach am Nachmittag“ hinzugekommen – ein Angebot, an dem BewohnerInnen jeden Alters gerne teilnehmen. Zudem ist die Kiezstube ein beliebter Veranstaltungsort. In der Kiezstube in Tegel Süd findet seit vielen Jahren ein monatliches Kochen statt, zudem gibt es ein Frauenfrühstück und einen Spieletreff. Seit 2023 bietet die Kiezstube auch wieder Nachhilfe an.
Die Kiezstube des Wohnparks Mariendorf hat Ende 2023 die BewohnerInnen aufgerufen, Ideen für Angebote zu entwickeln. Seit 2024 gehören Sport und ein Nachbarschaftscafé zum neuen Angebot, ein Eltern-Kind-Nachmittag, ein Stricktreff und eine Smartphone-Nachhilfe sind in Planung.
Unsere Offenen Familienwohnungen
Mit der Unterstützung von inzwischen drei Offenen Familienwohnungen in Berlin-Spandau ermöglichen wir sichere Begegnungsräume: Hier haben Kinder Raum zur Entfaltung und Erwachsene können professionelle Beratung durch sozialpädagogische Fachkräfte in Anspruch nehmen. Die erste Offene Familienwohnung wurde 2016 als Gemeinschaftsprojekt der Gewobag, der casablanca gGmbH und weiteren PartnerInnen im Quartier Falkenseer Chaussee gegründet. Bis heute ist sie ein geschützter Raum für die vielfältigen sozialen Bedürfnisse von AnwohnerInnen aller Altersgruppen – für Gespräche, Spiele, Hausaufgaben, gemeinsames Kochen und Ausflüge. 2019 haben wir das Konzept erfolgreich in das Quartier Heerstraße/Maulbeerallee übertragen und dort eine zweite Offene Familienwohnung gegründet, 2023 aufgrund der großen Akzeptanz und des dringenden Bedarfs eine dritte. Die jeweiligen Offenen Familienwohnungen arbeiten eng mit der zuständigen Quartierskoordinatorin und der Stiftung Berliner Leben zusammen. Neben der Organisation von Schwimmkursen, Festen, Spielmobilaktionen, Weihnachtsaktionen und Ausflügen gab es dieses Jahr ein besonderes Projekt: Kinder aus der Offenen Familienwohnung im Quartier Heerstraße/Maulbeerallee haben im Rahmen eines Beteiligungsprozesses gemeinsam mit der Gewobag einen Spielplatz gestaltet. Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt „Unsere Partizipationsprozesse“.
Sozialberatung
Unsere 2021 gegründete Fachstelle für Sozialberatung wird aktiv, wenn KundenberaterInnen über Auffälligkeiten informieren, sich NachbarInnen beschweren oder sich die MieterInnen selbst melden. Unsere SozialarbeiterInnen suchen das Gespräch, machen Hausbesuche und entwickeln Lösungsstrategien. Diese können beispielsweise in einem einfachen Schlichtungsgespräch, der Organisation von Hilfe für den Alltag oder in Einzelfällen auch in der Anregung einer Betreuung bestehen.
Spenden und Sponsoring
Unsere Quartiere unterstützen wir auch mit Spenden und Sponsoring. Wir engagieren uns dort, wo Hilfe gebraucht wird, und wollen so Impulse für ein gutes Miteinander setzen. Deshalb unterstützen wir Vereine, Institutionen und soziale Einrichtungen in Berlin. Um eine möglichst objektive und benachteiligungsfreie Vergabe der Mittel sicherzustellen, legen wir in unserer Spenden- und Sponsoringrichtlinie Anforderungen, Ausschlusskriterien und Verfahrensabläufe fest. Alle Spenden- und Sponsoringanfragen prüfen und beurteilen wir objektiv auf Basis unserer internen Regelungen. Spenden erfolgen freiwillig und ohne Gegenleistungen. Sponsoring beruht auf vertraglichen Vereinbarungen. Einmal jährlich wird ein Bericht über das Sponsoring- und Spendenengagement für das abgelaufene Jahr erstellt, der transparent und umfassend das Engagement nach Förderbereichen, Betragsgrößen und Bezirken/Quartieren gegenüber Vorstand und Aufsichtsrat dokumentiert.
Das Hauptaugenmerk unserer Spenden und unseres Sponsorings liegt auf den folgenden Bereichen:
- soziales Engagement im Quartier und Aktivierung der Nachbarschaft
- Kunst, Kultur und kulturelle Vielfalt
- Kinder, Jugend und Schulen
- Sport
- Wissenschaft und Hochschulen
- Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Als kommunales Unternehmen unterstützt die Gewobag politische Parteien und deren Mitglieder weder finanziell noch mit Sachzuwendungen. Dies ist in der Satzung festgelegt: „Gewährung von Spenden, Schenkungen, Sponsoring und sonstigen Zuwendungen, Sponsoring zugunsten politischer Parteien, ihrer Mandatsträgerinnen und Mandatsträger sowie sonstiger Mitglieder ist ausgeschlossen.“ Darüber hinaus haben wir eine Richtlinie „Politisches Engagement“. Die Richtlinie finden Sie hier. Sie verpflichtet den Vorstand, unsere Führungskräfte sowie alle MitarbeiterInnen des Gewobag-Konzerns zu politisch neutralem Handeln. Es wird jährlich gegenüber dem Vorstand und dem Aufsichtsrat Bericht über Spenden und Sponsorings erstattet.
Kinder und Jugendliche im Kiez stärken
Kindern und Jugendlichen Handlungsmöglichkeiten und Perspektiven aufzeigen: Dies ist das Ziel unseres sozialen Engagements und der Arbeit unserer Stiftung Berliner Leben. Mit Sport-, Bildungs- und kulturellen Angeboten möchten wir jungen Menschen Impulse geben und sie darin unterstützen, ihren Alltag abwechslungsreich und mit Freude zu gestalten.
Unser soziales Engagement
Dank langjähriger Partnerschaften und Projekte können wir in den Quartieren vielfältige Aktivitäten durchführen und Angebote bereitstellen. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl.
Sportangebote:
- Wasserfreunde Spandau 04: Die Partnerschaft mit den Wasserfreunden Spandau 04 besteht seit 2019 und wurde 2023 um weitere zwei Jahre verlängert. Im Fokus dieser Partnerschaft stehen das Projekt „Früher schwimmen lernen“ für Kitas und Grundschulen sowie Schwimmkurse für Kinder. Für über 70 Berliner Kitagruppen und Grundschulen bietet der Verein Schwimmunterricht an. In den Sommerferien 2023 gab es wieder Schwimmkurse, in denen Kinder ans Wasser gewöhnt wurden oder ihre Abzeichen machen konnten. Kostenlose Kurse im Stand-up-Paddling wurden im Neubauquartier WATERKANT Berlin angeboten.
- ALBA macht Schule: Seit 2016 unterstützt die Gewobag „ALBA macht Schule“, ein Projekt, bei dem rund 800 Kinder und Jugendliche in wöchentlichen Trainings und Ligaspielen Basketball spielen können. 2023 wurde die Kooperation um zwei weitere Jahre verlängert. In diesem Jahr fanden drei Aktionen mit dem ALBA-Promomobil auf Sportplätzen in den Buckower und Spandauer Quartieren statt. An Ehrenamtliche wurden kostenlose Karten für Spiele der ALBA-Profimannschaften ausgegeben. Für 2024 planen wir, gemeinsam mit ALBA Aktionstage und Feriencamps in unseren Quartieren in Buckow und Spandau durchzuführen.
- Tanzsportclub Askania: Tanzen unter freiem Himmel – an vier Samstagen im August 2023 lud die Gewobag zusammen mit dem Tanzsportclub Askania zu diesem einzigartigen Event. Gäste waren die BewohnerInnen der WATERKANT mit FreundInnen und Familien. Das Open-Air-Parkett befand sich auf dem Bootsanleger an der Schwielowseestraße.
Bildungsangebote:
- Potsdamer Extavium: Das Potsdamer Extavium, ein Science Center speziell für Kinder, bereichert seit 2019 unsere Kiezfeste mit spannenden Experimenten; diese erfolgreiche Kooperation wird auch zukünftig weitergeführt werden. Auch im Jahr 2023 war die Experimentierwerkstatt am Tag der kleinen Bauprofis in der Rollbergesiedlung wieder Teil des Programms und vermittelte Kindern Wissenswertes aus Naturwissenschaft, Mathematik und Technik. Rund 250 Kinder nahmen am Aktionstag teil.
- Musikunterricht: In der Paul-Hertz-Siedlung in Charlottenburg-Nord bietet die Gewobag gemeinsam mit der Al-Farabi Musikakademie einen wöchentlichen Musikunterricht für Kinder in der Kiezstube an. Die Kooperation wurde bis Ende 2024 verlängert und das Angebot erweitert. Auch das stimmungsvolle Konzert zur Weihnachtszeit wird im Jahr 2024 wieder stattfinden.
Kulturangebote:
- Wandmalaktionen: In einem gemeinsamen Projekt mit dem arabischen Thementisch am Mehringplatz, den KünstlerInnen der Gruppe Peira und dem Hebbel am Ufer entstand ein Wandbild, das sich den Themen Solidarität, Liebe, Frieden, Leben und Freiheit widmet. Gestaltet wurde es von Frauen und Mädchen aus dem Mehringplatz-Quartier. In der Rollbergesiedlung wurde eine Wand von den BewohnerInnen des Quartiers in Zusammenarbeit mit dem Künstler Christian Rothenhagen zum Kunstwerk umgestaltet.
Umweltaktionen:
- Müllsammelaktionen: Im Jahr 2023 haben wir in mehreren unserer Quartiere Aktionen zum World Cleanup Day organisiert. Auch fand in verschiedenen Quartieren die „Gewobag Recycling-Rallye“ statt. Mit der Rallye wollen wir einen Monat lang Kinder spielerisch an das Thema Müllentsorgung heranführen. Im Rahmen des Förderprogramms „Sicherheit und Sicherheitsempfinden in Großsiedlungen“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen wurden beispielsweise in der Rollbergesiedlung in Abstimmung mit dem Bezirksamt zusätzliche Mülleimer aufgestellt, ein Müllkäfig wurde vergrößert und es wurde die Beleuchtung an den Müllbehältern erweitert.
- Kiezteich: Mithilfe eines Gewobag-Sponsorings konnte die AG Grün & Teich den Kiezteich im Quartier Thälmannpark auch im Jahr 2023 pflegen und als wertvollen Aufenthaltsort im Quartier erhalten. Aufgrund der positiven Resonanz und der guten Zusammenarbeit wurde die Kooperation bis 2025 verlängert, die Sponsoringsumme wurde ab 2024 erhöht.
- Nistkästen: In Zusammenarbeit mit der NABU-Ortsgruppe Pankow beteiligten sich MieterInnen des Quartiers Thälmannpark am Bau von Nistkästen. Fünf der Kästen, die von Kindern der quartiersansässigen Kita Remmi Demmi bemalt wurden, werden im Frühjahr 2024 aufgestellt.
10 Jahre Stiftung Berliner Leben
Die 2013 durch die Gewobag gegründete Stiftung Berliner Leben fördert entsprechend ihrer Satzung Kunst, Kultur und Sport sowie die Jugend- und Altenhilfe. Ihr Ziel ist es, stabile nachbarschaftliche Strukturen zu schaffen, die den Austausch und die Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in den Berliner Quartieren unterstützen. Im August 2023 feierte die Stiftung ihr zehnjähriges Bestehen. Mit Ständen, Mitmachaktionen und einem bunten Bühnenprogramm lud sie gemeinsam mit der Gewobag in die Höfe zwischen Sandstraße, Blasewitzer Ring und Heerstraße in Berlin-Spandau zu einem vielfältigen Quartiersfest ein, zu dem rund 1.000 BesucherInnen kamen. Kinder und Jugendliche konnten sich im mobilen Boxring des Boxvereins Isigym ausprobieren, an Graffiti-, Bastel- und Kunstworkshops teilnehmen oder sich am Spielmobil austoben. Familien und SeniorInnen hatten die Gelegenheit, sich über soziale Angebote zu informieren.
Seit ihrer Gründung führt die Stiftung Berliner Leben Projekte durch, mit denen sie sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene richtet, darunter:
- Stadtraum!Plus: Zur Förderung des sozialen Miteinanders im Quartier startete die Stiftung Berliner Leben 2021 in Schöneberg-Nord das Programm Stadtraum!Plus. 2023 wurde das Programm in einem weiteren Quartier in der Heerstraße Nord ausgerollt. Stadtraum!Plus unterstützt und vernetzt Akteure in der Nachbarschaft, stärkt die Perspektiven vor allem für Kinder und Jugendliche und damit die Lebensqualität in den Berliner Quartieren. Insgesamt haben von 2021 bis 2023 über 1.800 Teilnehmende bei 93 Stadtraum!Plus-Aktionen mitgemacht. 92 Prozent der Partner vor Ort, mit denen die Stiftung im Rahmen von Stadtraum!Plus seit 2021 zusammengearbeitet hat, fühlen sich sehr gut unterstützt. Über 50 Prozent aller Teilnehmenden haben nach eigener Aussage etwas Neues gelernt und knapp 60 Prozent konnten sich mit Menschen vernetzen, die sie bisher nicht kannten. Insgesamt konnte die Stiftung im Jahr 2023 16 Aktionen und 21 kostenfreie Angebote mit 273 Teilnehmenden durchführen.
- Fresh A.I.R.: Über das Programm Fresh A.I.R. (Artist-In-Residence) vergibt die Stiftung Berliner Leben Stipendien an europäische KünstlerInnen, die sich mit gesellschaftspolitischen und urbanen Themen auseinandersetzen. Bislang haben 99 KünstlerInnen aus 24 Ländern als StipendiatInnen an diesem Residenzprogramm teilgenommen. Die KünstlerInnen des achten Fresh-A.I.R.-Jahrgangs arbeiteten erstmals ein volles Jahr in Berlin. Ihr Thema: LINGUISTIC XPEDITION. Zusammen mit Kindern und Jugendlichen gestalteten zwei Künstlerinnen im Rahmen des Programms zwei Community Walls in der Heerstraße Nord, eine Künstlerin hat einen Kunstworkshop mit SeniorInnen in der Bülowstraße durchgeführt. Mit der Universität Osnabrück und der Hochschule Hannover fand eine lebendige Kooperation statt.
- URBAN NATION: Unter dem Motto „ONE WALL – eine Wand, eine Botschaft“ lädt das URBAN NATION Museum seit 2014 international bekannte wie auch aufstrebende KünstlerInnen ein, auf Gebäudefassaden in Berlin monumentale Bilder zu verwirklichen. Mit der Eröffnung der Satellite Gallery in Neukölln im Jahr 2023 wird das URBAN NATION Museum in Berlin jetzt noch sichtbarer. Rund 100.800 BesucherInnen bestaunten die Ausstellungen. Gleichzeitig stellten die KünstlerInnen fünf ONE WALLS und sieben Community Walls fertig, darunter eine Wand in der Paul-Hertz-Siedlung in Kooperation mit der Anna-Freud-Schule und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zu WiderstandskämpferInnen während des Naziregimes.
- HipHopHub: Im Jahr 2023 war der HipHopHub an sieben Standorten aktiv, als feste Kooperationspartner im Quartier Heerstraße konnten die Grundschule am Birkenhain, die Christian-Morgenstern-Grundschule und das KiK-Jugendcafé in Spandau gewonnen werden. Auf dem Quartiersfest in der Heerstraße führten die Jugendlichen eine Freestyle-Dance-Battle durch. In Schöneberg organisierte unser Kooperationspartner, das JugendKulturZentrum PUMPE, ein HerbstCamp, in Marzahn ist der Internationale Lomonossow-Campus Partner geworden. Der HipHopHub führte 2023 insgesamt 56 Aktionen im Bereich NewStyle-Tanztraining durch und erreichte damit 229 Kinder und Jugendliche. 35 Kinder und Jugendliche nahmen an den 14 Breakdance-Kursen teil.
- Boxclub Isigym: Im Boxclub Isigym in der Potsdamer Straße haben 245 Kinder regelmäßig am dortigen Training teilgenommen. In 43 nationalen und internationalen Turnieren wurden zahlreiche Medaillen gewonnen. Izzet Mafratoglu, der Leiter und Initiator des Boxclubs, erhielt für seine überragende Integrationsarbeit im Juni 2023 das Bundesverdienstkreuz.
Kennzahlen
9
Kiezstuben in unseren Quartieren
3
Offene Familienwohnungen
31
Kooperationen in der Gewobag-Quartiersentwicklung
9
Kiezstuben
3
Offene Familienwohnungen
31
Kooperationen in der Gewobag-Quartiersentwicklung
Ziele und Maßnahmen
Zusammenhalt im Quartier
Thema | Ziel | Maßnahmen | Status |
---|---|---|---|
Partizipation & soziale Projekte | Wir bauen den offenen Dialog mit unseren MieterInnen aus und binden sie aktiv und transparent in Partizipationsverfahren ein | Durchführung von zwei Mieterbeiratswahlen 2023 | Abgeschlossen |
Durchführung von neun Mieterbeiratswahlen 2024 | In Durchführung | ||
Durchführung der Mieterratswahlen in 2024 | In Durchführung | ||
Umsetzung neuer Formate für eine engere Zusammenarbeit zwischen Mieterrat und Mieterbeirat | In Durchführung | ||
Umsetzung von Schulungsangeboten für Mieterbeiräte zur Ausübung des Amts | Fortlaufend | ||
Durchführung verschiedener zielgruppengerechter Partizipationsformate, u. a. unter Anwendung der „Leitlinien für Partizipation“ | Fortlaufend | ||
Wir fördern stabile nachbarschaftliche Strukturen in unseren Beständen und darüber hinaus | Weiterführung diverser sozialer Projekte und Partnerschaften in unseren Quartieren | Fortlaufend | |
Durchführung regelmäßiger Quartiersbegehungen zur Entwicklung von Gestaltungsideen und Verbesserungsvorschlägen in den jeweiligen Quartiere | Fortlaufend | ||
Ausweitung des Programms Stadtraum!Plus durch die Stiftung Berliner Leben auf das Quartier Heerstraße/Maulbeerallee | In Durchführung | ||
Eröffnung einer dritten Offenen Familienwohnung im Jahr 2023 | Abgeschlossen |