Soziales 

Zusammenhalt im Quartier 

Uns ist es ein besonderes Anliegen, für die über 130.000 BewohnerInnen unserer Quartiere eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen und wo Zusammenhalt großgeschrieben wird. Daher schaffen wir bewusst Orte der Begegnung und des Miteinanders und stehen mit unserer Mieterschaft zu unterschiedlichsten Fragestellungen im aktiven Austausch. Durch die vielfältigen sozialen Angebote unterstützen wir unter anderem Familien und fördern die Integration von Kindern und Jugendlichen. Eine individuelle Einbindung der MieterInnen ermöglichen wir durch spezielle Beteiligungsverfahren bei Bauvorhaben sowie durch gemeinsame Nachbarschaftsaktionen. Auf Quartiersebene werden die Interessen unserer MieterInnen direkt vor Ort durch Mieterbeiräte vertreten. Übergreifend trägt der Mieterrat die Stimmen unserer MieterInnen in das Unternehmen hinein.

Die VertreterInnen unserer Mieterschaft

 

Mieterrat und Mieterbeirat fungieren als wichtiges Sprachrohr der MieterInnen. Gemeinsam mit unseren QuartierskoordinatorInnen ermöglichen sie es uns, den vielschichtigen Bedürfnissen der MieterInnen gerecht zu werden.

Die Mieterbeiräte setzen sich aus engagierten BewohnerInnen zusammen, die direkt durch die Mieterschaft gewählt werden und sich für ein gutes Miteinander in ihren Quartieren einsetzen. Sie sind das Bindeglied zwischen unseren MieterInnen und der Gewobag – für einen Austausch auf Augenhöhe. Darüber hinaus bieten sie Beratung sowie Informationen zu bestimmten Sachbereichen an. Unterstützt werden die Mieterbeiräte durch MitarbeiterInnen der Gewobag – die sogenannten Quartiers¬koordinatorInnen –, mit deren Hilfe auch soziale Projekte und Aktionen in den Nachbarschaften umgesetzt werden. Zur Unterstützung der ehrenamtlich tätigen Mieterbeiräte bieten wir verschiedene Veranstaltungen wie Auftaktseminare, (digitale) Informationsveranstaltungen oder Weiterbildungsmöglichkeiten an. Im Jahr 2022 finden Mieterbeiratswahlen in insgesamt sechs Quartieren statt.

Neben den Mieterbeiräten setzt sich der Mieterrat als bestandsübergreifende Interessenvertretung für die Belange der MieterInnen und für ein gemeinsames Lernen von- und miteinander ein. Darüber hinaus entsendet der Mieterrat eines seiner Mitglieder in den Aufsichtsrat der Gewobag und beteiligt sich so an der Kontrolle und strategischen Planung des Unternehmens.

Im Oktober 2021 führte die Gewobag mit den Mieterbeiräten und dem Mieterrat ein MieterInnen-Gremientreffen durch, um der Frage nachzugehen, wie eine noch engere Zusammenarbeit der MieterInnen-Gremien realisiert werden kann. Die Umsetzung der dabei gemeinsam erarbeiteten Formate ist für 2022 geplant. Auf Initiative des Mieterrats wurde 2021 außerdem eine Projektgruppe zu den Themen Sperrmüll und Sicherheit gegründet. Bis Ende 2022 werden in mehreren digitalen und hybriden Workshops konkrete Maßnahmen entwickelt. Dazu zählen beispielsweise Beschilderungen, MieterInnen-Informationen sowie das Veranstalten sogenannter „Sperrmülltage“.

Die Mieterbeiräte haben außerdem die Möglichkeit, bei regelmäßigen Quartiersbegehungen konkrete Handlungsbedarfe in den einzelnen Quartieren aufzuzeigen. So wurden 2021 erneut sechs Quartiersbegehungen durchgeführt und in diesem Rahmen gemeinsam mit den HauswartInnen und VertreterInnen der Gewobag Lösungsansätze diskutiert und protokolliert. Diese liefern wichtige Erkenntnisse, auf deren Basis nun Lösungen geplant und 2022 umgesetzt werden.  

 

Partizipation und Dialog im Quartier

 

Die Gewobag führt jedes Jahr eine Vielzahl von Bauvorhaben durch. Hierbei setzen wir auf einen aktiven Dialog mit den MieterInnen und der Nachbarschaft. Informationen können so zielgruppenorientiert bereitgestellt, die Transparenz gestärkt und vor allem die Akzeptanz von Entscheidungen sichergestellt werden.

Im Zuge einer Überarbeitung des Partizipationsprozesses im Jahr 2021 intensivierte die Gewobag ihre MieterInnen-Einbindung bei Modernisierungsvorhaben und gestaltete interaktivere Formate: Die zu Beginn eines jeden Modernisierungsprojekts durchgeführten Haushaltsgespräche werden jetzt in einer früheren Phase der Projektplanung geführt. So kann das Feedback der Mieterschaft bereits in die Feinplanung einfließen. In einem nächsten Schritt wird eine MieterInnen-Informationsveranstaltung durchgeführt und die Präsentation des Bauvorhabens zielgruppenorientiert aufbereitet. Die klassischen Darstellungen der Maßnahmen in 2D wurden durch 3D-Simulationen oder – wo nützlich – Musterwohnungen ergänzt. Die Gewobag hat sich zum Ziel gesetzt, Partizipationsprozesse bei Modernisierungs- und Neubauvorhaben zukünftig noch mieterInnen-orientierter und einbindender zu gestalten.

Die guten Erfahrungen aus der direkten, früheren MieterInnen-Einbindung flossen in den gemeinsam mit den fünf anderen kommunalen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin entwickelten Entwurf der „Leitlinien für Partizipation im Wohnungsbau“ ein. Ziel war es, ein einheitliches Verständnis und verlässliche Strukturen für partizipative Verfahren zu schaffen.

Über die Einbindung der MieterInnen hinaus ist die Gewobag auch um die Pflege ihrer erweiterten Netzwerke bemüht. So nimmt sie beispielsweise regelmäßig an Stadtteilkonferenzen teil und ist auch in Quartiersräten vertreten. Werden im Kiez oder im Quartier individuelle Herausforderungen erkannt (z. B. Alterseinsamkeit, Vandalismus, Barrieren im öffentlichen Raum), werden innerhalb dieser Netzwerkrunden Maßnahmen und Lösungen diskutiert und auch Impulse an das Bezirksamt weitergegeben. Die Gewobag kann auf diese Weise eine verlässliche Partnerin aus der Wohnungswirtschaft sein und einen Beitrag zur Umsetzung von praktikablen Lösungen und sozialen Projekten leisten. 

 

Kiezstuben und Offene Familienwohnungen

 

Unsere „Offenen Familienwohnungen“ und Kiezstuben tragen als Orte der Begegnung zum sozialen Zusammenhalt im Quartier bei.

In unseren acht Kiezstuben treffen sich Familien, Kinder, Jugendliche sowie SeniorInnen, tauschen Ideen zur Gestaltung des Kiezes aus und nutzen die verschiedenen Angebote zum Mitmachen. Die Mieterbeiräte und der Mieterrat halten in der Regel in den Kiezstuben zudem Sprechstunden ab. Auch wir waren 2021 von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie betroffen. Dennoch konnten wir durch angepasste Programme und die Bereitstellung von Hygieneleitfäden sichere Begegnungen und Angebote im Rahmen der Corona-Verordnungen ermöglichen.

Einen generationsübergreifenden Raum schaffen wir außerdem in unseren zwei Offenen Familienwohnungen in Berlin-Spandau. Hier erhalten Kinder Raum zur Entfaltung und Erwachsene professionelle Beratung durch pädagogische Fachkräfte. Als Gemeinschaftsprojekt der Gewobag, der casablanca gGmbH und weiterer PartnerInnen wurde im Quartier Falkenhagener Feld 2016 die erste Offene Familienwohnung gegründet. Bis heute wird hier ein geschützter Raum für die vielfältigen sozialen Bedürfnisse von AnwohnerInnen aller Altersgruppen geboten. 2021 feierten wir das fünfjährige Bestehen und den Erfolg der Familienwohnung mit einem Hoffest und einer Einladung der Kinder zu einem Street-Art-Tag im URBAN NATION Museum. 2019 wurde das Konzept erfolgreich in das Quartier Heerstraße/Maulbeerallee übertragen und eine zweite „Offene Familienwohnung“ eröffnet. 

Spenden und Sponsoring

 

Die Gewobag unterstützt eine große Anzahl an Vereinen, Institutionen und sozialen Einrichtungen in Berlin durch Spenden und Sponsorings. Um eine möglichst objektive und benachteiligungsfreie Vergabe der Mittel sicherzustellen, legen wir in unserer Spenden- und Sponsoringrichtlinie konkrete Anforderungen, Ausschlusskriterien sowie Verfahrensabläufe fest. Die Gewobag spendet weder Geld an politische Parteien, noch sponsort sie diese in irgendeiner Weise. Dies ist auch in unserer Satzung festgeschrieben. Der Beitrag für politische Spenden und Lobbying-Ausgaben lag 2021 demzufolge bei null Euro.

Das Hauptaugenmerk unserer Spenden und unseres Sponsorings liegt auf den folgenden Bereichen:

  • Soziales Engagement im Quartier und Aktivierung der Nachbarschaft
  • Kunst, Kultur und kulturelle Vielfalt
  • Kinder, Jugend, Schulen
  • Sport
  • Wissenschaft und Hochschulen
  • Umweltschutz und Nachhaltigkeit

 

 

Die Stiftung Berliner Leben

 

Die 2013 durch die Gewobag gegründete Stiftung Berliner Leben fördert entsprechend ihrer Satzung Kunst, Kultur, Sport sowie die Jugend- und Altenhilfe. Damit ist es ihr Ziel, stabile nachbarschaftliche Strukturen zu schaffen, die den sozialen Ausgleich und die Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in den Berliner Quartieren befördern. Die Stiftungsprojekte, die Kinder, Jugendliche, Erwachsene und SeniorInnen gleichermaßen ansprechen, konzentrieren sich auf drei Themenfelder: Kunst, Bildung und Integration.

Zur Förderung eines demokratischen und sozialen Miteinanders im Quartier startete die Stiftung Berliner Leben 2021 unter anderem in Schöneberg-Nord das Programm Stadtraum!Plus. Durch 15 Aktionen mit über 30 KooperationspartnerInnen wurden gezielt neue Perspektiven für Kinder eröffnet und der Zusammenhalt im Quartier gestärkt. Rund 220 Kinder und Jugendliche wurden mit dem Programm im Jahr 2021 erreicht. Die Stiftung Berliner Leben wird das Programm zukünftig in Schöneberg-Nord fortführen und es ab 2023 gemeinsam mit der Gewobag auf weitere Quartiere ausdehnen. Hierbei verzahnt die Stiftung ihre Aktivitäten eng mit denen der Gewobag. Sie wird zukünftig kreative Bausteine für Partizipationsprozesse beisteuern und die soziale Quartiersentwicklung durch ihre Projekte weiterhin aktiv unterstützen.

 

„Die Aktivitäten der Gewobag gehen weit über die Schaffung und Bewirtschaftung von Wohnraum hinaus. Mit unserem Engagement stärken wir den Dialog mit unseren MieterInnen und fördern stabile nachbarschaftliche Strukturen. Vom Hofkonzert bis zur Stadtteilkonferenz, vom ,Tag der kleinen Bauprofis´ bis zur Offenen Familienwohnung – wir machen Berlin lebenswert.“

Snezana Michaelis, Vorstandsmitglied der Gewobag

Unser soziales Engagement

 

Dank langjährigen Partnerschaften und Projekten ist es uns möglich, ein vielfältiges Kultur-, Bildungs- und Sportangebot sowie Umweltschutzaktionen in den Quartieren umzusetzen. Unser Fokus liegt dabei auf der langfristigen, kontinuierlichen Zusammenarbeit mit unseren KooperationspartnerInnen und den Angeboten für unsere MieterInnen:

Sportangebote:

 

  • ALBA macht Schule: Seit 2016 unterstützt die Gewobag in langjähriger Partnerschaft „ALBA macht Schule“ – ein Projekt, bei dem in wöchentlichen Trainings und Ligaspielen Basketball an rund 800 Kinder und Jugendliche vermittelt wird. Aktuell wird das Projekt in den Quartieren Heerstraße/Maulbeerallee, Falkenseer Chaussee, Spektegrünzug und Ringslebenstraße angeboten.
  • Wasserfreunde Spandau 04: Die Partnerschaft mit den Wasserfreunden Spandau 04 besteht seit 2019 und wurde bis 2023 verlängert. Im Fokus stehen Projekte wie das Programm „Früher-Schwimmen-Lernen“ für Kitas und Grundschulen, an dem 2021 über 600 Kinder teilnahmen. Für die Kinder unserer Spandauer Quartiere wurden zudem insgesamt zehn Schwimmkurse durchgeführt.
  • Quartiersport: Im Sommer 2021 wurden in den Quartieren Falkenhagener Feld West und Ost drei wöchentliche Sportkurse angeboten. Zusätzlich hatten MieterInnen des Quartiers Waterkant die Möglichkeit, an professionellen Stand-up-Paddling-Kursen teilzunehmen.

Bildungsangebote:

 

  • Das Potsdamer Extavium, ein Science Center speziell für Kinder, bereichert seit 2019 unsere Kiezfeste mit vielen Experimenten und ist am Tag der kleinen Bauprofis ein fester Bestandteil des Programms. Im Rahmen des BÜLOW STREET WKND der Stiftung Berliner Leben im Sommer 2021 fand die erste Experimentierwerkstatt statt und vermittelte Kindern Wissenswertes aus Naturwissenschaft, Mathematik und Technik. Seit Januar 2022 kommt das Extavium einmal im Monat mit einem offenen Angebot für Kinder in die Kiezstube im Quartier Buckower Höfe.

Kulturangebote:

 

  • „Wir sind HOCH“: Seit 2020 kooperiert die Gewobag mit der Künstlerin Valentina Sartori. Gemeinsam mit den BewohnerInnen sammelt sie kreative Ideen für die Verschönerung der Hausflure und setzt diese im Anschluss um. 2021 wurde das Projekt in einem zweiten Hochhaus fortgesetzt. Ein Katalog zu den Projekten ist in Arbeit und soll 2022 erscheinen.
  • Hofkonzerte: Zum wiederholten Male fanden 2021 in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Leben Hofkonzerte der Komischen Oper Berlin statt. Die Konzerte im Freien konnten vom Balkon oder dem Hof aus verfolgt werden. Das interkulturelle Projekt „Selam Opera!“ („Opernhaus für alle“) wird auch 2022 weitergeführt werden.

Umweltaktionen:

 

  • Müllsammelaktionen: Um der Verschmutzung im öffentlichen Raum entgegenzuwirken, veranstalteten MieterInnen 2021 einen Kiezputz in Tegel Süd und in Kreuzberg. Sie sammelten Abfall auf den Freiflächen, gefährliche Zigarettenreste auf Spielplätzen und platzierten Tafeln gegen Müll.
  • Fahrradaktionen: Im Zuge des Projekts „Herrenlose Kiezräder“ sammelte und reparierte die Gewobag gemeinsam mit lokalen PartnerInnen alte, herrenlose Fahrräder. In der Fahrradwerkstatt der Justizvollzugsanstalt Tegel (JVA) bereiteten InsassInnen die Räder auf und verkauften sie zum Selbstkostenpreis im JVA-Shop. In den Quartieren Wassertorplatz und Mehringplatz stellten wir gemeinsam mit dem Verein „Rückenwind“ rund 300 der herrenlosen Fahrräder bedürftigen Menschen zur Verfügung. Die Grundlagen der Rad-Reparatur lernten die Menschen in den Quartieren Bülowstraße, Mühlenberg, Chamissoplatz und Tegel Süd von unserem Partner „Fahrrad und Mobilitätshilfe e. V.“.

 

 

Kennzahlen

8

Kiezstuben

2

Offene Familienwohnungen

26

Kooperationen in der Quartiersentwicklung

8

Kiezstuben

2

offene Familienwohnungen

26

Kooperationen in der Quartiersentwicklung

Ziele und Maßnahmen

Zusammenhalt im Quartier

Thema Ziel Maßnahmen Status
Partizipation & soziale Projekte Wir bauen den offenen Dialog mit unseren MieterInnen aus und binden sie in Partizipations-verfahren transparent ein Mieterbeiratswahlen 2022 Fortlaufend
Umsetzung neuer Formate für eine engere Zusammenarbeit zwischen Mieterrat und Mieterbeirat Geplant
Umsetzung von Schulungsangeboten für Mieterbeiräte zur Ausübung des Amts Fortlaufend
Anpassung der Leitlinien für Partizipation im Neubau und bei Modernisierungen In Durchführung
Anwendung der Leitlinien für Partizipation im Neubau und bei Modernisierungen Fortlaufend
Kundenzufriedenheitsanalyse 2023 Geplant
Wir fördern stabile nachbarschaftliche Strukturen in unseren Beständen und darüber hinaus Weiterführung sozialer Projekte und Partnerschaften Fortlaufend
Durchführung regelmäßiger Quartiersbegehungen zur Erhebung konkreter Handlungsbedarfe in den Quartieren Fortlaufend
Ausweitung des Programms Stadtraum!Plus mit der Stiftung Berliner Leben zur Förderung des sozialen Miteinanders von Kindern und Jugendlichen In Durchführung

Was uns sonst noch bewegt:

ADC reddot winner 2023 iF DESIGN AWARD 2023