Wohnraum für die ganze Vielfalt Berlins

Berlin wächst. Und damit wächst auch der Bedarf an Wohnraum. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, baut die Gewobag neue Wohnungen und kauft bestehende an. Unser Bestreben ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der für alle Berlinerinnen und Berliner zugänglich ist, um zur Entspannung des Berliner Wohnungsmarktes beizutragen. Dabei sind die Bedürfnisse, die wir berücksichtigen müssen, sehr unterschiedlich: vom Ein-Zimmer-Apartment für Studierende bis zur geräumigen Familienwohnung. Mit verschiedenen Bau- und Wohnkonzepten begegnen wir diesen Bedürfnissen und fördern gleichzeitig die soziale Durchmischung in den Quartieren. Projekte wie die WATERKANT Berlin, die Landsberger Allee oder unsere Wohn!Aktiv-Häuser zeigen, wie wir diese Konzepte umsetzen.

Unser Fokus: mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen

 

In einer Zeit, in der städtische Räume mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert sind, bleibt die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum ein zentrales Anliegen der Gewobag. Die Baubranche steht weiterhin unter Druck: Steigende Materialkosten, Fachkräftemangel und anspruchsvollere Umweltstandards prägen das Umfeld, in dem wir agieren. Hinzu kommt das weiterhin hohe Zinsniveau. Doch gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten und sozialer Disparitäten ist es essenziell, die Bedürfnisse der Menschen nach sicherem und bezahlbarem Wohnraum in den Mittelpunkt unserer Anstrengungen zu stellen. Als landeseigenes Unternehmen und verlässliche Partnerin schafft die Gewobag trotz dieser herausfordernden Umstände auch weiterhin neuen und bezahlbaren Wohnraum. Denn wir sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst.

Unsere Neubauziele

Im Berichtsjahr 2024 konnten wir trotz der angespannten Rahmenbedingungen unseren Bestand auf über 74.900 Wohnungen erhöhen. Damit wir auch in Zukunft noch mehr BerlinerInnen bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen können, planen wir, unseren Bestand bis 2035 auf über 81.000 Wohnungen zu vergrößern. Studierende, SeniorInnen, Familien, Paare und Singles finden bei uns ein bezahlbares Zuhause. Hierbei haben wir insbesondere Haushalte mit einem geringeren Einkommen im Blick. 2024 lag die durchschnittliche Nettokaltmiete aller Gewobag-Wohnungen bei 6,71 € pro Quadratmeter.

Regelungen zur Gewährleistung sozialverträglicher Mieten

Gemeinsam mit den anderen städtischen Wohnungsbaugesellschaften haben wir bereits 2017 mit dem Berliner Senat die Kooperationsvereinbarung „Leistbare Mieten, Wohnungsneubau und soziale Wohnraumversorgung“ abgeschlossen. Zum 1. Januar 2024 wurde eine neue Kooperationsvereinbarung mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2027 getroffen. Sowohl beim Neubau als auch bei der Vermietung von Wohnungen hält sich die Gewobag neben den geltenden Gesetzen an die Vorgaben dieser Vereinbarung. Die nachfolgenden Regelungen verdeutlichen exemplarisch, wie wir bezahlbaren Wohnraum für die BerlinerInnen sicherstellen:

  • In der Kooperationsvereinbarung ist festgelegt, dass jährlich 63 Prozent der Bestandswohnungen bei Wiedervermietung an Menschen mit einer WBS-Berechtigung (WBS = Wohnberechtigungsschein) vermietet werden müssen. Von diesen 63 Prozent müssen 50 Prozent der Wohnungen an MieterInnen mit einem Einkommen von bis zu 140 Prozent und 50 Prozent der Wohnungen an MieterInnen mit einem Einkommen zwischen 140 und 220 Prozent des Betrags der Bundeseinkommensgrenze vermietet werden. 25 Prozent der WBS-Wohnungen werden an besondere Bedarfsgruppen wie Beziehende von Transferleistungen, Obdachlose, Geflüchtete, Studierende oder vergleichbare Zielgruppen vermietet. 2024 haben wir 70,7 Prozent unserer Wohnungen an WBS-Berechtigte vergeben, davon 29,9 Prozent an besondere Bedarfsgruppen.
  • Mit dem Leistbarkeitsversprechen können MieterInnen gemäß der Kooperationsvereinbarung zudem beantragen, dass ihre Nettokaltmiete auf 27 Prozent des Haushaltseinkommens abgesenkt wird (vorher 30 Prozent). Dieses Versprechen gilt für laufende Mietverhältnisse, bei denen sich die persönlichen Umstände der MieterInnen verschlechtert haben, als auch bei Mieterhöhungen. Die Gewobag ist verpflichtet, ihre MieterInnen aktiv auf das Leistbarkeitsversprechen hinzuweisen.
  • Die neue Kooperationsvereinbarung ermöglicht es uns, die Mieten um 2,9 Prozent jährlich anzuheben. Das gewährleistet, dass wir als nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen in unseren Bestand investieren können.

Darüber hinaus wird eine transparente, diskriminierungs- und korruptionsfreie Wohnungsvergabe sichergestellt. Die damit einhergehenden Regularien und Prozesse sind in einer internen Geschäftsanweisung „Transparente Wohnungsvergabe“ geregelt, die für alle MitarbeiterInnen, Führungskräfte und Geschäftsführungsmitglieder der Gewobag gültig ist. Ziel der Geschäftsanweisung ist unter anderem, dass die Auswahl einer Bewerberin oder eines Bewerbers in einem geregelten Verfahren frei von Willkür und auf Grundlage einer Ermessensentscheidung anhand festgelegter Kriterien und unter Einhaltung spezifischer Dokumentationspflichten erfolgt.

Die Vereinbarung mit dem Berliner Senat beinhaltet auch, dass die sogenannte Berliner Mischung, also ein ausgewogener Mix aus Wohnen und Gewerbe wie Kleingewerbe, Kulturbetriebe und soziale Einrichtungen, gefördert werden soll. Diese Anforderungen berücksichtigen wir bei der Planung und Umsetzung unserer Bauvorhaben und ganzheitlichen Quartiersentwicklungen.

Weitere Informationen zur Kooperationsvereinbarung mit dem Berliner Senat können hier nachgelesen werden.

Unsere Quartiere

 

Wir möchten lebenswerte Quartiere und Nachbarschaften für unsere MieterInnen gestalten. Hierfür bedarf es eines ganzheitlichen Zielgruppen- und Quartiersverständnisses, um entsprechende Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen.

Passgenaue Zielgruppenkonzepte

Die Ansprüche der BerlinerInnen an ihre Wohnungen sind sehr unterschiedlich: zentrale Lage oder Stadtrand? Ein-Zimmer-Apartment oder Familienwohnung? Parkplatz oder Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel? Damit wir diesen Bedürfnissen bestmöglich gerecht werden, erarbeiten wir beim Start eines jeden Projekts ein passgenaues Zielgruppenkonzept. Hierbei prüfen wir zunächst die baulichen und planungsrechtlichen Rahmenbedingungen: Wie ist der Standort? Gibt es bereits eine Bebauung? Ist neben der Wohnnutzung auch eine Ansiedlung von Gewerbe möglich bzw. sinnvoll?

Dann geht es an die Konzeptionierung für die jeweiligen Zielgruppen: Welche Bedarfe haben sie? Für Studierende sollten die Wohnungen eher klein, aber zentral gelegen sein, und ein Waschsalon sollte nicht fehlen. Bei Quartieren, in denen viele Familien wohnen, sollten Spielplätze und gegebenenfalls Kitas eingeplant werden. In Quartieren, in denen ältere Menschen eine wichtige Zielgruppe darstellen, prüfen wir, ob beispielsweise die Umsetzung unseres Wohn!Aktiv-Konzeptes möglich ist.

Ganzheitliche Quartiersentwicklung

Unser Anliegen ist, dass sich unsere MieterInnen in ihren Quartieren wohlfühlen und dort gerne leben. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer ganzheitlichen Betrachtung sowohl unserer bestehenden als auch zukünftigen Quartiere. Doch was genau verstehen wir unter einer ganzheitlichen Quartiersentwicklung? Im Mittelpunkt stehen unter anderem folgende Überlegungen: Was können wir in einem Quartier tun, um es lebenswerter zu machen? Welche Bedürfnisse haben die BewohnerInnen? Und wie können wir ein bestehendes Quartier so modernisieren, dass es auch noch in den nächsten 50 bis 60 Jahren „funktioniert“ und unseren Klimazielen entspricht? Es geht nicht nur darum, einzelne Gebäude zu betrachten, sondern Themen und Maßnahmen stärker im breiteren Kontext des „vernetzten Quartiers“ zu denken und zu planen. So können wir unsere Bestände zielgerichtet, nachhaltig und effizient bewirtschaften. Sanierungs- und Instandhaltungsbedarfe, Schaffung von neuem Wohnraum, energetische Quartierskonzepte im Einklang mit unserem CO2e-Reduktionspfad, Aufwertung von Grün- und Freizeitflächen, Infrastruktur, Mobilitätskonzepte, soziale Stabilisierung bestehender Nachbarschaften – all das sind Themen, die uns hierbei beschäftigen.

Dabei stellen wir uns unter anderem die folgenden Fragen:

Was können oder müssen wir technisch und baulich an den Gebäuden verändern? Einige unserer Quartiere weisen einen Sanierungs- und Instandhaltungsbedarf auf. Diesen gilt es nicht nur zu beheben, wir müssen dabei auch unseren Klimapfad berücksichtigen und die CO2e-Emissionen der Gebäude auf unter 10 Kilogramm pro Quadratmeter pro Jahr senken.

Wie ist es um die Versorgungsinfrastruktur bestellt? Gibt es genügend Supermärkte, Bäcker oder Restaurants? Häufig stammt die Infrastruktur noch aus den Anfängen des Quartiers und ist nicht mehr zeitgemäß oder funktional. So sind viele der älteren Supermärkte für heutige Ansprüche zu klein. Es geht darum, passende gewerbliche Einheiten in das Quartier zu bringen, die zu den Bedürfnissen der BewohnerInnen passen. 

Welche Ansprüche haben die BewohnerInnen in Bezug auf Mobilität? Wie hat sich das Mobilitätsverhalten verändert und wie wird es sich weiterentwickeln? Welche Rahmenbedingungen gibt es vor Ort? Nach einer genauen Prüfung der Lage setzen wir uns beispielsweise für eine bessere Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ein, installieren E-Ladestationen oder Mobilitäts-Hubs.  

Können wir im Quartier neuen Wohnraum schaffen? Wenn ja, für welche Zielgruppen? Falls eine Nachverdichtung möglich ist, setzen wir diese nach erfolgreicher Prüfung um. 

Wie ist es um die soziale Infrastruktur bestellt? Wie steht es um die Grün- und Freizeitflächen? Auch hier müssen wir gegebenenfalls Angebote verbessern und beispielsweise Kitas ansiedeln, Spielplätze modernisieren oder Treffpunkte für ältere Menschen schaffen. 

Wie wir eine ganzheitliche Quartiersentwicklung in die Praxis umsetzen, wird am Beispiel der Buckower Höfe besonders deutlich. Informationen hierzu finden Sie in Kapitel 4.

Investitionen in unseren Bestand

Im Jahr 2024 befanden sich über 2,7 Prozent unseres Bestandes in Modernisierungs- bzw. Instandhaltungsvorhaben. Bei unseren Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten konzentrieren wir uns auch weiterhin auf große Wohnanlagen und Siedlungen, um Maßnahmen bündeln zu können. Es geht darum, ganzheitliche Quartiersentwicklungen umzusetzen, die neben den umfassenden energetischen Modernisierungen ebenfalls Elemente wie Mobilitätskonzepte, Ladeinfrastruktur oder den Ausbau von Telekommunikationsinfrastruktur wie z. B. Glasfaser beinhalten – Zukunftsfelder, in die die Gewobag verstärkt investiert. Bei all diesen Maßnahmen achten wir darauf, dass sie im Einklang mit unserer Klimastrategie stehen, das heißt auf unseren Klimapfad einzahlen.

 

Innovative Bau- und Wohnkonzepte für die ganze Vielfalt Berlins

 

So individuell wie unsere MieterInnen sind auch ihre Bedürfnisse und Ansprüche an das tägliche Leben. Um ganzheitliche und vor allem passende Lösungen zu entwickeln, beziehen wir unsere MieterInnen in die Planungen ein. Denn es bedarf zukunftsfähiger Wohnkonzepte, die ihren Lebenssituationen und -phasen gerecht werden. Diese werden im Folgenden anhand ausgewählter Projektbeispiele näher vorgestellt.

Platin-DGNB-Vorzertifikat für Neubauprojekt WATERKANT Berlin

Unser derzeit größtes Neubauprojekt ist die WATERKANT Berlin in Spandau. Bis 2029 planen wir, gemeinsam mit unserer Schwestergesellschaft WBM 2.500 neue Wohnungen zu schaffen. Es entsteht ein neuer und innovativer Stadtteil mit Wohnraum für rund 5.000 bis 6.000 BerlinerInnen, vielfältigen Spiel- und Erholungsflächen, Kindertagesstätten und Einzelhandelsflächen. Wir realisieren mehr als 50 Prozent der Wohnungen preisgebunden. Der Mietpreis der günstigsten Wohnungen liegt dabei zwischen 6 und 7 € pro Quadratmeter.

Seit Baubeginn im Jahr 2020 stellte die Gewobag bereits über 1.000 neue Wohnungen fertig. Zudem wurde im Januar 2023 ein REWE-Supermarkt eröffnet. Im Sommer 2023 haben wir dann mit dem dritten Bauabschnitt begonnen, in dessen Rahmen rund 900 weitere Wohnungen errichtet werden. Zusätzlich integrieren wir einen Wald in unsere Quartiersentwicklung und kümmern uns um die Revitalisierung von zwei denkmalgeschützten Gebäuden. Im Rahmen eines Beteiligungsprozesses wurde im Jahr 2024 erörtert, wie diese historischen Gebäude dem gesamten Quartier nutzen und die soziale Infrastruktur verbessern können.

Ein ganzheitliches Mobilitätskonzept inklusive einer Jelbi-Mobilitätsstation sorgt in der WATERKANT für verkehrsberuhigte Quartiersstraßen, Fahrradstellplätze, eine direkte Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, Sharing-Angebote sowie E-Ladestationen. Bereits jetzt stellen wir durch zwei lokale Blockheizkraftwerke, die in der Zukunft durch eine Flusswasserwärmepumpe ergänzt werden sollen, sowie Photovoltaikanlagen auf den Dächern eine nachhaltige Energieversorgung sicher. Für das Energiekonzept, die innovativen Mobilitätsangebote und den Ausbau der sozialen Infrastruktur hat die WATERKANT Berlin das DGNB-Vorzertifikat in Platin erhalten. Dabei wurden die Qualität des Quartiers und die des gesamten Bauvorhabens hinsichtlich ökologischer, ökonomischer, sozialer und funktionaler Aspekte bewertet. Darauf aufbauend befinden wir uns derzeit im offiziellen DGNB-Zertifizierungsprozess, der voraussichtlich 2027 abgeschlossen werden soll.

Weitere Informationen zur WATERKANT Berlin finden Sie hier

Modularer Neubau in der Landsberger Allee

An der Landsberger Allee in Lichtenberg schaffen wir ein neues Quartier mit über 1.500 Wohnungen, das sich durch bezahlbare Mieten und vielfältige nachbarschaftliche Angebote auszeichnen wird. Der Faktor Nachhaltigkeit wird bei diesem Projekt großgeschrieben – sei es durch bau- und energietechnisch optimierte Module, begrünte Dächer oder eine öffentliche Parkanlage. Die Grundsteinlegung fand im Januar 2023 statt, die Fertigstellung ist für die Jahre 2026 und 2027 geplant. Die Gebäude bieten Platz für verschiedene Wohnformen und werden somit zum neuen Zuhause für eine Vielzahl von Menschen. Darunter sind auch mehr als 500 kleine Apartments, z. B. für Studierende. Ergänzt wird das Quartier durch rund 4.000 m2 Gewerbefläche, auf der auch eine Kita entsteht. Die Landsberger Allee 341–343 ist durch mehrere Bus- und Tramlinien gut an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Zusätzlich werden 350 Tiefgaragenstellplätze geschaffen. Das nahe gelegene Landschaftsschutzgebiet Herzberge lädt die zukünftigen MieterInnen zur Entspannung ein.

Die Kostenvorteile des modularen Bauens sprechen für sich: Je nachdem, wie standardisiert die Module sind und wie stark die Produktion automatisiert ist, können die Baukosten für eine Modulwohnung bis zu 20 Prozent unter denen einer konventionellen Wohnung liegen. Ein weiterer wichtiger Faktor: Durch den demografischen und gesellschaftlichen Wandel werden Fach- und Arbeitskräfte im Baugewerbe zunehmend knapp. In der Fabrik in Fürstenwalde sorgen jedoch temperierte Hallen mit höherer Arbeitsplatzergonomie dafür, dass Bauberufe wieder attraktiver werden und somit mehr Menschen für einen Job im Baugewerbe gewonnen werden können. Mehr Informationen zur Nachhaltigkeit und zum modularen Bauen in der Landsberger Allee finden Sie hier und in Kapitel 4.

Instandsetzungsprojekt Kirchbachstraße – Parkhaus mit Urban Gardening

Mit dem Projekt in der Kirchbachstraße 1-2 in Berlin-Schöneberg verfolgen wir gleich mehrere Ziele: Wir wollen den Instandsetzungsrückstau beheben, Angsträume beseitigen und damit die Sicherheit erhöhen, die Nachbarschaft aktivieren und ökologische Kreisläufe schließen. Dafür setzen wir ein Parkhaus instand und verbinden es mit einem Urban-Gardening-Projekt. So wird nicht nur der Standort aufgewertet, sondern auch das Stadtklima positiv beeinflusst und die Identifikation der AnwohnerInnen mit dem Ort gestärkt. Der Baubeginn für die Instandsetzung des Parkhauses ist in 2024 erfolgt. Der Baubeginn für das Urban-Gardening-Projekt erfolgt voraussichtlich im April 2025.

Neben klassischen Instandhaltungsmaßnahmen im Parkhaus sieht die Planung die Umwandlung der obersten, bislang ungenutzten Parkebene in eine Urban-Gardening-Fläche vor: Angedacht sind Ackerflächen, Hochbeete, ein Gewächshaus, Flächen zum Verweilen und für Schulungen sowie eine Garderobe und WCs. Das Dach des Wohngeschosses wird begrünt und mit einer Photovoltaikanlage versehen. Ein Aufzug sichert den barrierefreien Zugang von allen Parkhausebenen auf das Parkdeck.

Ein wichtiges Element des Projektes ist die frühzeitige Einbindung der zukünftigen NutzerInnen der Urban-Gardening-Fläche in den Realisierungsprozess, wodurch sie das Projekt in Teilen mitgestalten können. Im Jahr 2023 haben bereits Informationsveranstaltungen für die BewohnerInnen der angrenzenden Wohnungen des Sanierungsobjektes stattgefunden. Im weiteren Projektverlauf werden wir zudem zusätzliche Nutzergruppen in Veranstaltungsformate einbinden.

Wohnraum für Studierende und Auszubildende

Gerade Studierende und Auszubildende sind auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen, und die Nachfrage ist hoch. Natürlich vermieten wir Wohnungen in unserem regulären Bestand auch an StudentInnen, Auszubildende, PraktikantInnen und SchülerInnen. Darüber hinaus schaffen wir neue Wohnhäuser, die explizit auf die Bedürfnisse dieser jungen Zielgruppe ausgelegt sind: In den letzten Jahren konnten wir in drei Neubauprojekten knapp 300 Wohnplätze für Studierende und Auszubildende fertigstellen.

Gemeinsam mit dem Jugendamt Reinickendorf helfen wir zudem jungen Erwachsenen, eine Wohnung zu finden. Voraussetzung ist, dass die Wohnungssuchenden mindestens 18 Jahre alt sind und einen Wohnberechtigungsschein (WBS) besitzen. So geben wir jungen Menschen in Zeiten der Wohnungsknappheit eine Perspektive.

Modulare Unterkünfte für Geflüchtete (MUF)

Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, befinden sich in einer Ausnahmesituation. Sie mussten ihre Heimat verlassen und brauchen zuallererst ein neues Zuhause. Bereits 2015 verpflichtete sich die Gewobag gemeinsam mit den anderen landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, Wohnräume für geflüchtete Menschen bereitzustellen. In den letzten Jahren konnten wir in drei Neubauprojekten modulare Unterkünfte für über 800 Geflüchtete fertigstellen.

Die Gebäude kommen den Bedürfnissen von geflüchteten Familien mit Kindern entgegen. Zimmer, Gebäude und der Außenraum sind so gestaltet, dass die Privatsphäre gewahrt und gleichzeitig eine fachliche Betreuung möglich ist. Außerdem verfügen die Gebäude neben den Wohnungen auch über Mehrzweckräume für Veranstaltungen und Begegnungen. Im Außenbereich stehen Fahrradstellplätze und Grünflächen mit Spielplätzen, Picknickarealen sowie Flächen für gemeinsame Spiele zur Verfügung. 2023 haben wir mit dem Bau einer modularen Unterkunft in der Fröbelstraße begonnen, die 353 Wohnplätze umfassen wird und im Frühsommer 2025 fertiggestellt wird. Zwei weitere Unterkünfte mit rund 880 Plätzen sind für die kommenden Jahre in Planung. Darüber hinaus arbeitet die Gewobag zusammen mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten und verschiedenen Bezirksämtern an weiteren Maßnahmen für eine bessere Integration von geflüchteten Menschen.

Wohnen im Alter

Aufgrund der demografischen Entwicklung wächst die Nachfrage nach Wohnraum speziell für SeniorInnen überproportional. Ältere Menschen haben besondere Anforderungen, wenn es um ihr Zuhause geht. Deshalb berücksichtigen wir bei der Planung unserer Quartiere auch die Kriterien für altersgerechtes Wohnen. In unseren Neubau- und größeren Modernisierungsprojekten achten wir grundsätzlich darauf, barrierearm oder barrierefrei zu bauen. So stellen wir sicher, dass unsere MieterInnen auch im Alter selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden leben können.

Mit unserem Wohn!Aktiv-Konzept richten wir uns ausdrücklich an SeniorInnen, die ihren Alltag aktiv und in Gemeinschaft gestalten wollen. Unser bestehendes Wohn!Aktiv-Haus in der Zobeltitzstraße verfügt über 150 Wohnungen für SeniorInnen und ist alles andere als ein anonymer Wohnblock. Hier leben Menschen, die gerne etwas zusammen unternehmen. Ob gemeinsames Tomatenpflanzen im Garten, Kochen in der großen Gemeinschaftsküche oder ein Gespräch in der eigenen Wohnung: In einem Wohn!Aktiv-Haus ist all dies möglich. Ein Wohn!Aktiv-Haus am Eiserfelder Ring mit 140 Wohnungen wird 2025 fertiggestellt, der Baubeginn für ein Haus am Selgenauer Weg mit 197 Wohnungen ist für 2026 geplant, ein weiteres Haus befindet sich in Planung. Auch im letzten Bauabschnitt der WATERKANT entsteht ein Wohn!Aktiv-Haus: 76 Wohnungen – hauptsächlich Einzelapartments – und eine große Gemeinschaftsfläche werden hier für neue MieterInnen bereitgestellt.

Neben unseren Wohn!Aktiv-Häusern gehören insgesamt 38 Seniorenwohnhäuser bzw. -heime mit knapp 3.500 Wohnungen zu unserem Bestand – unter anderem in Mitte, Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf.

Informationen zu unseren Angeboten für SeniorInnen und zum Wohn!Aktiv-Konzept finden Sie hier

Angebote für Familien

Auch für Familien halten wir spezielle Angebote bereit, z. B. unsere Familienwohnungen im Kiez. Weitere Informationen dazu finden Sie in Kapitel 2.

Zudem baut die Gewobag auch Kindertagesstätten. Insgesamt 18 Kitas für zirka 1.400 Kinder wurden bereits fertiggestellt oder befinden sich im Bau bzw. in der Planung.

An von Obdachlosigkeit betroffene oder bedrohte Familien und SeniorInnen richtet sich ein Mehrgenerationenhaus, das nach aufwendiger Sanierung im Mai 2023 eröffnet wurde. Das Haus in der Silbersteinstraße in Neukölln beherbergt 18 Wohnungen und wird von dem sozialen Träger mitHilfe GmbH betrieben.

Ziele und Maßnahmen

 

Wohnraum für die ganze Vielfalt Berlins

Wesentliches Thema Ziel Maßnahmen Status
Bezahlbarer Wohnraum Wir bieten in Berlin mehr Wohnraum zu angemessenen Mieten an Fortschreibung der Gewobag-Wachstumsstrategie Fortlaufend
Mindestens 63 % der Gewobag-Wohnungen werden an MieterInnen mit Wohnberechtigungsschein vermietet Fortlaufend
Wir setzen innovative Bau- und Wohnkonzepte um WATERKANT Berlin: Bau von 900 weiteren Wohnungen von 2023 bis 2027 In Durchführung
Umsetzung Neubauprojekt in Modulbauweise mit über 1.500 Wohnungen bis 2027 In Durchführung
Errichtung weiterer Modularer Unterkünfte für Geflüchtete (MUF) In Durchführung
Schaffung weiterer Wohn!Aktiv-Häuser für SeniorInnen In Durchführung

Was uns sonst noch bewegt: