Umwelt- und Klimaschutz im Neubau und Bestand

Der globale Klimawandel ist eine der größten Krisen unserer Zeit. Wohl in keinem anderen Themenfeld stellen uns die Aufgaben, die daraus erwachsen, vor derart große Herausforderungen. Auf den folgenden Seiten lesen Sie, wie wir durch unsere Klimastrategie und energetische Sanierungsprojekte, nachhaltige Mobilitätsangebote, artenreiche Grünflächen, ökologische Baumaterialien und die Weiterentwicklung der Energieversorgung unserer Quartiere zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen.

Strategisch gegen den Klimawandel

 

Angesichts des Klimawandels und seiner dramatischen Folgen ist der Klimaschutz eine unserer drängendsten Aufgaben. Knapp 75.000 Wohneinheiten umfasst der Gesamtbestand der Gewobag. Damit ist er ein großer CO2e-Emittent. Unsere Klimaziele sind ehrgeizig: Bis 2045 streben wir an, unseren Gebäudebestand klimaneutral zu gestalten.

Klimaschutz ist auch ein wichtiges Thema der „Richtlinie Umwelt“, die unser Vorstand verabschiedet hat. Diese Richtlinie enthält darüber hinaus Vorgaben für die Bereiche Ressourcennutzung, Schadstoffe, Biodiversität, Zusammenarbeit und Kommunikation mit Interessengruppen sowie zu unserer Berichterstattung. Hier finden Sie unsere „Richtlinie Umwelt“.

Entwicklung unserer Klimastrategie

Vieles konnten wir bereits erreichen: Im Vergleich zu 1990 haben wir schon 62 Prozent unserer jährlichen CO2e-Emissionen je m2 eingespart. Damit sind wir auf einem guten Weg, die Vorgaben des deutschen Klimaschutzgesetzes zu erfüllen, das eine Reduktion der Emissionen um 65 Prozent bis 2030 verlangt.

Unsere langfristige Klimastrategie bis 2045 haben wir 2022 erarbeitet und dem Vorstand sowie dem Aufsichtsrat präsentiert. 2023 lag ein besonderer Fokus auf der objektkonkreten Weiterentwicklung der Klimastrategie des Gewobag-Konzerns, sodass wir 2024 das geplante Bestandsinvestitionsvolumen im Sinne der Klimastrategie um rund 580 Mio. € auf insgesamt 1,5 Mrd. € bis 2035 deutlich erhöhen konnten. Wir haben damit einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität 2045 gemacht. Um dieses Ziel zu erreichen, sind jedoch darüber hinausgehende Investitionen erforderlich, die unter Betrachtung der Unternehmenskennzahlen nur durch zusätzliche Förder- und Zuschussmodalitäten in die Wirtschaftsplanung aufgenommen werden können.

Die Basis der Klimastrategie ist eine CO2e-Bilanz, die wir in Anlehnung an die Prinzipien des Greenhouse Gas Protocols sowie orientiert an der Arbeitshilfe 85 des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. erheben und berechnen. Im Jahr 2023 lagen unsere CO2e-Emissionen durchschnittlich bei 25,5 Kilogramm CO2e pro Quadratmeter Wohnfläche pro Jahr (Scope 1, Scope 2 und Scope 3.3). Bis 2045 wollen wir diesen Wert auf unter 10 Kilogramm CO2e pro Quadratmeter Wohnfläche pro Jahr reduzieren.

Im Rahmen unserer Klimastrategie haben wir mehrere Szenarien erarbeitet und uns schließlich für einen Zielpfad entschieden. Für die Erreichung des Zielpfads umfasst unsere Klimastrategie folgende Schwerpunkte:

Die Anlagentechnik: Sie ist ein großer Hebel, um CO2e einzusparen. In erster Linie streben wir an, unsere Gebäude – sofern dies möglich ist – an ein Fernwärmenetz anzuschließen. Falls kein Fernwärmenetz vorhanden ist, sind Wärmepumpen unser Mittel der Wahl. Altbauten, die etwa dem Denkmalschutz unterliegen und deshalb nicht gedämmt werden können oder wegen ihrer innerstädtischen Lage nur wenig Raum für Wärmepumpen bieten, wollen wir zukünftig mit Biomethan versorgen. 2025 wollen wir erste Schritte gehen, um unser Konzept zur Sicherung der Verfügbarkeit von Biomethan für die Gewobag in die Umsetzung zu bringen. Bis 2045 beabsichtigen wir, alle veralteten Anlagen aus unseren Gebäuden entfernt und die Umrüstung abgeschlossen zu haben.

Die Gebäudehülle: Ziel unserer energetischen Modernisierungsmaßnahmen ist es, den Verbrauch sowie den Verlust von Wärme so weit wie möglich zu senken.

Bei Modernisierungsvorhaben bauen wir – je nach den Voraussetzungen der Gebäude – nach den KfW-Effizienzhaus-Standards 55 bis 85. Im Durchschnitt sollen unsere Gebäude nach dem Effizienzhaus-Standard 70 modernisiert werden. Damit wir unseren Klimapfad umsetzen können, müssen wir die Quote der energetischen Gebäudemoderni­sierung schrittweise auf mindestens 2 Prozent erhöhen. Mit dieser energetischen Gebäudemodernisierungsquote orientieren wir uns bereits jetzt an den ambitionierten Vorgaben der 2024 novellierten EU-Gebäuderichtlinie.

Die Maßnahmen, die zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 beitragen sollen, sind so umfassend, dass wir die Umsetzung nur gemeinsam im Schulterschluss mit der Politik, unserem Gesellschafter, Kapitalgebern und externen Energieversorgern leisten können.

Ausblick Klimastrategie

2025 werden wir neben der Umsetzung der Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen in unserem Gebäudebestand ein zielgerichtetes Treibhausgas-Controlling aufbauen und hierfür eine geeignete Softwarelösung implementieren. Darüber hinaus wird die zukunftssichere Versorgung unserer Quartiere mit erneuerbaren Energien weiter ausgebaut. Derzeit erarbeiten wir ein Konzept zur Umrüstung von über 350 Heizanlagen auf Wärmepumpentechnologie bis 2035. Parallel treiben wir gemeinsam mit den Fernwärmeversorgern den Anschluss unserer Bestände an Fernwärmenetze voran. Darüber hinaus werden wir weiter an unserem Biomethan-Projekt arbeiten und es vom Konzept in die konkrete Planung bringen. Ein begleitender Baustein in Richtung Klimaziel ist der hydraulische Abgleich bei allen Heizungsmodernisierungen.

Darüber hinaus findet zu den Themen „kommunale Wärmeplanung in Berlin“ und „Klimastrategie“ ein regelmäßiger Austausch unter den landeseigenen Wohnungsbauunternehmen Berlins statt.

Unsere Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten

Der größte Hebel, um unsere Klimaziele zu erreichen, ist die Sanierung unseres Immobilienbestands. Deshalb arbeiten wir fortlaufend daran, unsere Gebäude instand zu halten und zu modernisieren. Dabei können wir den Energieverbrauch eines Gebäudes schon jetzt maßgeblich reduzieren und große Mengen an CO2e-Emissionen einsparen. Wir setzen moderne Heizungsanlagen ein und versorgen die Gebäude mit Strom aus erneuerbaren Energien, um die Energieeffizienz und den ökologischen Fußabdruck zu verbessern.

Gleichzeitig erhöht eine Sanierung den Wert des Gebäudes und die Wohnqualität für unsere MieterInnen. So können die Dämmung der Fassade, des Daches oder der Kellergeschossdecken sowie neue Fenster die Heizkosten reduzieren und ein behagliches Raumgefühl erzeugen.

Modernisierungsprojekt Buckower Höfe

Eines unserer umfangreichsten Modernisierungsprojekte startete im Jahr 2021: Das Quartier „Buckower Höfe“ in der Ringslebenstraße wurde Anfang der 70er-Jahre gebaut und besteht derzeit aus 36 Gebäuden mit rund 1.000 Wohnungen. Nun entwickeln wir die Großsiedlung in Berlin-Neukölln ganzheitlich weiter und schaffen dabei gleichzeitig 176 neue Wohnungen. Dazu errichten wir vier Neubauten. Zusätzlich entstehen 79 energieeffiziente Dachgeschosswohnungen durch Aufstockung – überwiegend in Holzbauweise. Ergänzt werden die baulichen Maßnahmen durch den Aufbau einer zentralen Wärmeversorgung mit einem Blockheizkraftwerk sowie durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Zudem wird die gesamte Wohnanlage durch mineralische Wärmedämmung und Fenstererneuerung energetisch saniert und es werden vorhandene Schadstoffe entfernt.

Die Hälfte der entstehenden Wohnungen wird zu maximal 8,20 € pro Quadratmeter an InhaberInnen eines Wohnberechtigungsscheins vermietet. Neben einer Kita, Einkaufsmöglichkeiten und zielgruppenspezifischen Begegnungsorten (z. B. einem Jugendtreff) soll auch unser Wohn!Aktiv-Konzept im bestehenden SeniorInnen-Wohnhaus umgesetzt werden. Durch das Förderprogramm „Soziale Wohnraummodernisierung“ profitieren die etwa 260 MieterInnen aus der Hochhauszeile von sehr geringen Modernisierungsumlagen. Zudem werden diese Wohnungen auch weiterhin nur an InhaberInnen eines Wohnberechtigungsscheins vermietet.

In den Jahren 2023/2024 konnten wir mit dem Westfeld die Häuser des ersten Bauabschnitts fertigstellen und so unser Klimaziel gemäß den Vorgaben unserer Klimastrategie erreichen. In Summe werden wir die CO2e-Emissionen in den Buckower Höfen signifikant reduzieren – von 40 auf unter 10 Kilogramm CO2e pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Neubauten, die Dachaufstockungen und teilweise auch die modernisierten Bestandsgebäude werden der KfW-Energieeffizienzklasse 55 entsprechen. Neben der Reduktion von CO2e-Emissionen gilt unsere Aufmerksamkeit auch der Schadstoffsanierung. Die Entfernung asbesthaltiger Bauelemente hat dabei eine hohe Priorität.

Darüber hinaus erstellt die Gewobag für die Buckower Höfe ein Mobilitätskonzept, das die Aspekte E-Mobilität und Fahrradabstellplätze sowie die Verbesserung der öffentlichen Anbindung integriert.

Bis zur Fertigstellung im Jahr 2029 investieren wir rund 200 Mio. € in die ganzheitliche Modernisierung und den Neubau in den Buckower Höfen. Dieses Projekt soll zukünftig als Vorbild für die Sanierung anderer Großsiedlungen im Sinne einer ganzheitlichen Quartiersentwicklung dienen.

Die sichere und nachhaltige Energieversorgung unserer Quartiere

 

Die 2013 gegründete Tochtergesellschaft Gewobag ED ist eine Energiedienstleisterin, mit der die Gewobag ihre umweltpolitische Verantwortung wahrnimmt, die Energiewende aktiv mitzugestalten. Seit 2015 stellt die Gewobag ED die Wärmeversorgung unserer zentralbeheizten und zentral mit Warmwasser versorgten Bestände sicher und organisiert den zuverlässigen Betrieb der Anlagen. Um klimaschädliche Abgase zu reduzieren, optimiert sie außerdem kontinuierlich den Betrieb und den Energieeinkauf. Nicht zuletzt durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine legt die Gewobag ED jetzt verstärkt ihren Schwerpunkt darauf, den Einsatz von Gas zur Wärmeerzeugung durch andere Energieträger zu ersetzen. So wird beim Einbau von neuen Wärmeerzeugungsanlagen geprüft, ob die Nutzung von Wärmepumpen oder Fernwärme möglich ist. Weitere Bausteine unserer nachhaltigen Energieversorgung sind Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sowie perspektivisch der Einsatz von Biomethan.

Unsere Photovoltaikstrategie

Ende 2024 waren insgesamt 47 Photovoltaikanlagen der Gewobag installiert (vgl. 2023 18 Photovoltaikanlagen). Das entspricht einer Leistung von 1.647,07 kWp (rund 1,65 MWp). Zusätzlich speisten 28 externe Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 673,75 kWp (0,67 MWp) Strom ins Netz ein. In den kommenden Jahren werden wir die Zahl dieser Anlagen deutlich erhöhen. Deshalb haben wir eine Strategie zum Ausbau der Photovoltaikversorgung unseres Wohnungsbestandes verabschiedet. Diese sieht vor, bis 2035 rund 60 Mio. € für die Errichtung neuer Anlagen einzusetzen. So beinhaltet eines unserer ESG-Vorstandsziele für das Jahr 2025 z. B. die Errichtung von weiteren Photovoltaikanlagen mit einer Gesamterzeugungsleistung von mindestens 1 Megawatt Peak (MWp). Weitere Informationen zu unseren ESG-Vorstandszielen finden Sie hier. Seit der Errichtung von PV-Anlagen in Gewobag-Beständen wurden rund 3,25 GWh PV-Strom im Zeitraum 2017–2024 generiert. Dies ergibt eine CO2e-Einsparung von insgesamt zirka 1.841 Tonnen. Den aus Photovoltaik gewonnenen Strom stellen wir unseren MieterInnen zur Verfügung, nutzen ihn als Allgemeinstrom – z. B. für die Beleuchtung im Treppenhaus – oder speisen ihn in das öffentliche Netz ein.

Verantwortlich für die Planung und Umsetzung der Photovoltaikanlagen sind das Asset-Management sowie unsere Tochtergesellschaft Gewobag ED in Zusammenarbeit mit unserem Fachbereich Technik. Unsere Photovoltaikstrategie berücksichtigt das Berliner Solargesetz. Dieses schreibt vor, dass ab 2023 mindestens 30 Prozent der Bruttodachfläche von Neubauten und 30 Prozent der Nettodachfläche von Bestandsgebäuden bei wesentlichen Umbauten des Dachs solar genutzt werden müssen. Unser Ziel ist es, in allen Projekten eine maximale Belegung der Dachflächen im Sinne der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu erreichen.

Sektorkopplung: Energie aus Photovoltaik für E-Mobilität

In den Buckower Höfen planen wir, erstmals ein Projekt zur Sektorkopplung umzusetzen. Hierbei geht es um die intelligente Vernetzung verschiedener Sektoren – in diesem Fall um die Sektoren Gebäude, Energie und Verkehr/Mobilität. Auf dem gesamten Dach des Parkhauses in den Buckower Höfen installieren wir Photovoltaikmodule mit Speichertechnologie (Batteriespeicher), sodass sich das Parkhaus mit den darin ebenfalls neu installierten E-Ladestationen selbst versorgen kann. Die Umsetzung von Projekten zur Sektorkopplung unterstützt den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung mit erneuerbaren Energien.

Nachhaltige Wärmeversorgung: Abwärme aus Rechenzentren

Im Rahmen des Projektes „Das Neue Gartenfeld“ in Berlin Spandau haben wir ein innovatives Konzept zur Wärmeversorgung von 4.500 Wohnungen realisiert. Durch die Nutzung der Abwärme aus zwei Rechenzentren wird eine nachhaltige Heizlösung geschaffen. Vier Großwärmepumpen erhöhen die Temperatur der gewonnenen Abwärme auf 65 bis 70 Grad, die dann in ein Nahwärmenetz eingespeist wird. Dadurch können jährlich bis zu 6.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu fossilen Energieträgern eingespart werden. Diese Initiative zeigt, wie eine intelligente Wärmeplanung in urbane Strukturen integriert werden kann, und leistet einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende in Berlin.

Energieversorgung unserer Betriebsstätte

Auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz achten wir nicht nur bei unseren Bestandsgebäuden. Auch unsere Gewobag-Zentrale im Spreebogen wird zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt.

Ressourcen und Schadstoffe

 

Baustoffe sind wertvolle Ressourcen. Deshalb versuchen wir bei unseren Modernisierungsvorhaben grundsätzlich, Materialien, die in den Objekten verbaut worden sind, zu erhalten. Können die Treppen oder Türen bestehen bleiben? Müssen die Fenster ausgetauscht werden? Bei jeder Modernisierung stellen wir uns diese Fragen. Wir ersetzen Bauteile nur, wenn gesetzliche Vorgaben dies erfordern – etwa das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) oder Vorgaben zum Brandschutz und zu Gefahrstoffen – oder wenn das Material verschlissen ist. Auch bei Neubauprojekten gehen wir neue Wege, um die Nachhaltigkeit unserer Bauaktivitäten zu fördern.

Abfallmanagement

Unser Abfallmanagement hilft uns dabei, Umweltbelastungen zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. So sind bei unseren Bauvorhaben die Themen Abfallmanagement und sortenreine Abfalltrennung und Mülltrennung immer schon wichtige Bestandteile gewesen. Grundsätzlich vermeiden wir Abfälle, wo es nur geht. Wenn dies nicht möglich ist, halten wir Ressourcen durch Wiederverwendung oder Recycling im Kreislauf, sofern dies rechtlich, technisch und wirtschaftlich machbar ist.

Das Deponieren von Abfällen stellt die letzte, doch leider manchmal nicht vermeidbare Option dar, z. B. bei gefährlichen Abfallstoffen wie asbesthaltigen Baustoffen. Asbesthaltige Abfälle fallen etwa bei Sanierungsmaßnahmen an, wenn wir belastete Bauteile aus einem Gebäude entfernen. Auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), künstliche Mineralfaser (KMF) und mit Hylotox behandelte Hölzer gehören in die Gruppe der gefährlichen Abfälle. Bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen im Bestand liegt daher ein besonderes Augenmerk auf der ordnungsgemäßen Beseitigung dieser Abfälle. Um eine fachgerechte Handhabung und Entsorgung von gefährlichen Abfällen zu gewährleisten, binden wir externe Schadstoff-ManagerInnen ein. Weitere Informationen zum Umgang mit Schadstoffen finden Sie nachfolgend im Unterkapitel „Beseitigen von Asbest und weiteren Schadstoffen“.

Bei nicht gefährlichen Abfällen planen und überwachen von uns beauftragte Planungsbüros die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben wie der Gewerbeabfallverordnung, um eine möglichst hochwertige Verwertung der Abfälle zu gewährleisten. Bei komplexen Maßnahmen mit vielen Abfallfraktionen schalten wir auch bei nicht gefährlichen Abfällen zusätzlich externe ExpertInnen für die Planung und Überwachung der Entsorgung ein.

Für den Neubau legt seit August 2023 die Ersatzbaustoffverordnung verbindliche Anforderungen an die Herstellung und den Einbau von mineralischen Ersatzbaustoffen in Bauwerken fest. Dazu gehören beispielsweise Bodenmaterialien oder Recyclingbaustoffe aus Bau- und Abbruchabfällen. So sollen Sand und Erde aus einem Bodenaushub möglichst anderweitig genutzt werden, statt sie zu entsorgen. Bei unserem Neubauprojekt WATERKANT konnte ein bestehendes Gewerbeobjekt nicht zu einem Wohnhaus umgebaut werden, sodass ein Abbruch unvermeidlich war. Hier haben wir die mineralischen Bauabfälle wie Beton geschreddert und das Material für die Baustraßen verwendet.

Auch in unserem Verwaltungsgebäude am Spreebogen setzen wir uns mit dem Thema Müll auseinander. Um das Recycling unserer Abfälle zu ermöglichen, trennen wir sie konsequent. Die Kommunikation mit unseren MieterInnen, PartnerInnen und MitarbeiterInnen findet zum allergrößten Teil digital statt, was Papier und Büromaterial spart und so Abfälle reduziert.

Beseitigen von Asbest und weiteren Schadstoffen

Im Jahr 2024 wurden knapp 2.322 Gewobag-Wohnungen als asbestfrei bestätigt, nachdem sie auf Schadstoffe überprüft wurden und bei Bedarf eine Asbestsanierung durchgeführt wurde. Unser Ziel ist es, Asbest aus all unseren Gebäuden und Wohneinheiten systematisch zu entfernen. Deshalb haben wir in den letzten Jahren in der Gewobag Prozesse und Verantwortlichkeiten zum Umgang mit Gebäudeschadstoffen (Schadstofforganisation) aufgebaut und stetig weiterentwickelt. In diesem Zuge haben wir auch die Stelle eines Gefahrstoffkoordinators geschaffen. Wie klassische Umweltbeauftragte überwacht er die Einhaltung der relevanten Schadstoff- und Entsorgungsprozesse, beobachtet Rechtsänderungen und informiert darüber. Der Gefahrstoffkoordinator ist unsere interne Ansprechperson für alle Fragen zum Umgang mit Asbest und führt Schulungen für unsere MitarbeiterInnen durch.

Mit unserer Schadstofforganisation werden wir den arbeitsschutzspezifischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Anforderungen an den Umgang mit Gebäudeschadstoffen – insbesondere mit Asbest – gerecht; in vielen Fällen gehen wir auch über das gesetzlich Geforderte hinaus. So lässt die Gewobag als Bauherrin schon heute vor nahezu jeder Baumaßnahme das Gebäude bzw. die Gebäudeteile auf Schadstoffe untersuchen. Die Ergebnisse stellen wir den ausführenden Unternehmen anschließend zur Verfügung. Auch vermeiden wir konsequent den Einsatz von Fassadendämmstoffen aus Polystyrol. Stattdessen verwenden wir bei Sanierungs- und Neubauprojekten ausschließlich mineralische Dämmstoffe.

Modulare Bauweise im neuen Quartier Landsberger Allee

Bei unserem Neubauprojekt Landsberger Allee sammeln wir derzeit Erfahrungen mit der Modulbauweise: Erstmals in Deutschland kommt hier das modulare Bauen in derart großer Dimension zum Einsatz. Auf dem Areal entstehen vier Gebäude mit über 1.500 Wohnungen, die sich aus über 3.000 Modulen für die verschiedensten Wohnungstypen zusammensetzen.

Während auf herkömmlichen Baustellen viele Baustoffe entsorgt werden müssen, kann die modulare Fertigung in dem neuen Werk in Fürstenwalde gut gesteuert werden. Ob Trockenbauplatten, Kabel oder Rohre – durch Schnittpläne und gezielte Resteverwertung geht der Rohstoffeinsatz unter Fabrikbedingungen deutlich effizienter vonstatten. Aufgrund der Gebäudeform und der vielfältigen Grundrisse werden für die Wohnungen in der Landsberger Allee mehr als 700 unterschiedliche Module gefertigt. Die einzelnen Wohnungen bestehen aus einem bis vier Modulen. Sie können noch nach Jahren zerstörungsfrei und vergleichsweise einfach zurückgebaut werden, um sie nach einer Aufbereitung bestenfalls wiederzuverwenden oder das Material bzw. Materialreste zu recyceln. Durch die serielle und industrielle Fertigung werden bei der Herstellung so erheblich Treibhausgasemissionen eingespart. Zudem findet die Fertigung regional in Fürstenwalde statt. Weitere Nachhaltigkeitsaspekte sind die Vermeidung von Fahrten der Zulieferer und HandwerkerInnen, die Vermeidung von Müll auf der Baustelle sowie eine höhere Fertigungsqualität und damit weniger Mängelbeseitigungen im Nachgang. Ein zusätzlicher Vorteil: Das parallele Bauen ermöglicht verkürzte Bauzeiten und damit eine frühere Nutzung der Gebäude. Zudem verwendet unser Partner Daiwa House Modular Europe GmbH, mit dem wir das Projekt umsetzen, 90 Prozent Recyclingstahl in der Produktion und recycelt 83 Prozent des Verschnitts und der Produktionsabfälle, die bei der Herstellung der Module anfallen.

Weitere Informationen zu unserem Projekt in der Landsberger Allee finden Sie hier sowie in Kapitel 1

Materialpassport mit Madaster

Ebenfalls in unserem Quartier an der Landsberger Allee setzen wir erstmals die Software Madaster ein. In diesem Kataster werden alle Materialien und Produkte registriert, die in einem Gebäude verbaut werden. Welchen Beton haben wir verwendet? Wie viel davon wurde wo verbaut? Mit dem sogenannten Materialpassport, der diese Daten zusammenfasst und Auskunft über den Wert der verbauten Materialien gibt, können wir das Gebäude effektiver verwalten. Gleichzeitig erhalten wir wichtige Erkenntnisse zur Zirkularität, sodass die Materialien später bestmöglich weiterverarbeitet, also im Idealfall wiederverwendet oder recycelt werden können. Madaster wird die Kreislaufwirtschaft in der Baubranche erleichtern und hilft, wertvolle Ressourcen zu schonen. Auch graue Emissionen, also solche, die bei Herstellung, Einbau und Abbruch von Bauelementen entstehen, werden durch Madaster errechnet. Kurz: Das Objekt wird um ein Vielfaches transparenter.

Bauen mit Holz

Die Modulbauweise in der Landsberger Allee liefert uns zusätzlich wichtige Erkenntnisse für den Holzbau, den wir künftig vermehrt einsetzen wollen. So fertigen wir beispielsweise in unserem Quartier Buckower Höfe die Zwischendecke, die Außen- und Innenwände der Dachaufstockung sowie die neue Dachdecke ganz oder teilweise aus Holz. Die Holzmodul- bzw. Holzhybridbauweise eignet sich dafür nicht nur aufgrund ihrer Leichtigkeit. Holz als Baustoff bietet auch einen guten Wärmeschutz im Sommer und einen guten Kälteschutz im Winter, sorgt für ein angenehmes Raumklima und zeichnet sich über den gesamten Lebenszyklus hinweg durch einen geringeren Energieeinsatz und CO2e-Ausstoß aus.

Wassermanagement

Eine gute Qualität unseres Trinkwassers ist für uns ein Kernanliegen. Die Einhaltung der Trinkwasserverordnung ist dabei obligatorisch. Um die gesetzlichen Anforderungen im Hinblick auf die Beschaffenheit des Trinkwassers bestmöglich zu erfüllen und sicherzustellen, hat die Gewobag spezialisierte DienstleisterInnen beauftragt. Sie koordinieren und überwachen beispielsweise das Beproben des Trinkwassers auf Legionellen, sodass wir im Falle einer Überschreitung schnell Maßnahmen zur Gefahrenabwehr einleiten können.

In unseren Neubau- und Sanierungsprojekten wird ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser ebenfalls berücksichtigt. So kommen beim Neubau beispielsweise immer mehr industriell vorgefertigte Produkte bzw. Elemente wie Badzellen, großformatige Wand- und Deckenelemente, aber auch Treppen- und Balkonelemente zum Einsatz. Diese werden in Produktionshallen unter idealen Witterungsbedingungen gefertigt, sodass beispielsweise im Hochsommer weniger Ortbeton auf Baustellen bewässert werden muss, damit dieser nicht zu schnell aushärtet.

Auf den Wasserverbrauch unserer MieterInnen können wir nur bedingt Einfluss nehmen. In den Wohnungen gehören jedoch wassersparende Armaturen und Spülungen zum Ausstattungsstand, sodass auch unsere MieterInnen den Verbrauch dieser wertvollen Ressource reduzieren können.

Unsere Neubauten erhalten standardmäßig Flachdächer, die extensiv begrünt werden bzw. über ein Retentionsdach-System verfügen. Mit der Kombination aus Dachbegrünung und Regenwassermanagement, d. h. dem Zurückhalten des Regenwassers, leisten wir einen Beitrag zum städtebaulichen Zukunftsmodell „Schwammstadt“. Ein begrüntes Dach speichert das Wasser und gibt es nur langsam an die Luft oder den Boden ab. So werden Überflutungen verhindert und das Regenwasser fließt nicht direkt in die Kanalisation. Durch die Verdunstung auf dem Grundstück entsteht ein Kühleffekt, der das Mikroklima positiv beeinflusst. Begrünte Dächer sorgen bei Hitze für angenehme Kühlung und fördern zudem die Artenvielfalt.

Bei der Gestaltung unserer Außenanlagen achten wir darüber hinaus darauf, nicht nur heimische, sondern auch robuste und klimaangepasste und damit pflegeärmere Arten zu pflanzen (weitere Informationen hierzu finden Sie im nachfolgenden Unterkapitel zum Thema „Grünes Handbuch“). In diesem Zusammenhang setzen wir uns auch verstärkt mit der Frage auseinander, wie wir eine Nutzung von Regenwasser, etwa für die Gartenbewässerung, ermöglichen können. Mit einem entsprechenden Regenrückhalt kann das Nutzen und Versickern von Regenwasser unmittelbar auf dem Grundstück (z. B. über Entwässerungsmulden) erreicht werden.

Biodiversität

 

Berlin ist nicht nur ein Zuhause für fast vier Millionen Menschen, auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten leben hier. Auf rund zwei Millionen Quadratmetern Grünfläche übernehmen wir Verantwortung für den Erhalt der Biodiversität. Die Außenanlagen unserer Quartiere können außerdem zu einem angenehmen Stadtklima beitragen.

„Städtisch Grün“ – Pilotprojekt zur nachhaltigen Pflege unserer Außenanlagen

Gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz Berlin haben wir im Zeitraum 2021–2023 das Pilotprojekt „Städtisch Grün“ durchgeführt, mit dem Ziel, die biologische Vielfalt in den Quartieren weiter zu fördern und unsere Grünanlagen aufzuwerten – für Mensch, Tier und Stadtklima. So haben wir die Außenflächen der Paul-Hertz-Siedlung in Charlottenburg-Nord nachhaltig weiterentwickelt: durch verlängerte Mahdintervalle, regionale Pflanzenarten, veränderte Gehölzschnitte, Wildblumenwiesen und Nisthilfen. Auf diese Weise schaffen wir mehr und verbesserte Lebensräume für Insekten und Vögel.

Für die Erfolgskontrolle der ökologischen Entwicklung wurde im Rahmen des Pilotprojekts ein Monitoringkonzept erstellt, das die Vegetation sowie die Artengruppen Wildbienen und Brutvögel umfasst. Um den Erfolg des Projekts messen zu können, setzen wir das Monitoring bis 2026 fort. Für die Einordnung der Ergebnisse werden wir weiterhin von der Stiftung Naturschutz begleitet.

Die Erkenntnisse, die wir bisher aus dem Projekt gewinnen konnten, übertragen wir bereits jetzt Schritt für Schritt auch auf den restlichen Bestand: So hat beispielsweise die Art und Weise, wie die Grünpflege erfolgt, einen großen Einfluss auf die Biodiversität. Daher haben wir im Zuge einer Neuausschreibung der Außenanlagenbewirtschaftung zum Jahresbeginn 2024 das Leistungsverzeichnis für Grünpflege deutlich angepasst: Durchführung von häufigeren Pflege- und Prüfgängen, Reduzierung von Störungen in Flora und Fauna, ein differenzierter Umgang mit Hecken und Gehölzen und eine geänderte Vorgehensweise bei der Bodenbewirtschaftung und der Rasenpflege. Weiterhin wurde mit dem sogenannten „Grünen Handbuch“ ein für sowohl Neubau als auch Altbestand verbindlicher Pflanzenkatalog für Neu- und Ersatzpflanzungen entwickelt, bei dessen Entstehung die entsprechend wichtigen Aspekte zur Steigerung der Biodiversität in unseren Grünanlagen berücksichtigt wurden. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass die nachhaltige Bewirtschaftung von Grünanlagen möglichst schnell in unserem gesamten Bestand umgesetzt wird. Im nächsten Schritt werden wir verstärkt die Umwidmung einiger Rasen- zu Wiesenflächen in den Fokus rücken.

Seit 2023 fördert die Gewobag das Schulprojekt „Städtisch Grün. Kids“. Im Mittelpunkt des vierjährigen Projektes steht das Bildungsprogramm „GemüseAckerdemie“ des gemeinnützigen Vereins Acker e. V. Das Ziel: Die SchülerInnen der Klassenstufen drei bis sechs sollen den Wert der Natur für sich entdecken und ein ökologisches Bewusstsein entwickeln.

Die teilnehmende Schule (Helmuth-James-von-Moltke-Schule) wird mit Saat- und Pflanzgut versorgt, bei der Anbauplanung beraten und die PädagogInnen vor Ort erhalten Fortbildungen. Durchschnittlich verbringen die Kinder rund zwei Schulstunden pro Woche auf dem Acker. Ergänzt wird das Projekt durch die naturpädagogischen Entdeckungstouren „Nemo – Naturerleben mobil“ der Stiftung Naturschutz Berlin.

„Grünes Handbuch“ – Produktkatalog für die nachhaltige Bepflanzung unserer Außenanlagen

Der Klimawandel stellt auch unsere heimischen Pflanzen vor Herausforderungen. Welche von ihnen kommen gut mit Trockenheit und Hitze klar – auch ohne aufwendige Pflege? Welche Pflanzen sind insektenfreundlich und was sollte bei der Planung beachtet werden, damit sie langfristig gedeihen? Gemeinsam mit den Beteiligten des Pilotprojektes „Städtisch Grün“ und einem externen Büro für Landschaftsarchitektur haben wir einen Produktkatalog für solche klimaresilienten und insektenfreundlichen Pflanzen erstellt. Dieser Katalog bildet seit 2024 die Grundlage von Ausschreibungen für PlanerInnen und Ausführende, die bei Neubau- und Sanierungsprojekten unsere Außenanlagen (neu)gestalten. Die ersten Projekte, bei denen das Grüne Handbuch Anwendung findet, sind in Realisierung, die ersten Fertigstellungen erfolgen voraussichtlich in 2025.

Biodiversität in unseren Beständen fördern und bewahren

Wir wissen, dass unsere Bautätigkeiten Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt haben. Deshalb prüfen wir bei allen Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen sorgfältig, wie wir diese Auswirkungen minimieren können. Auch bei der Schaffung von Planungsrecht für Neubauten, etwa im Rahmen eines Bebauungsplanes, wird geprüft, was die Bebauung für Flora und Fauna bedeutet; dies ist durch Gutachten nachzuweisen und durch entsprechende Maßnahmen auszugleichen. Wenn Vögel durch eine Sanierung ihre angestammten Nistplätze in unseren Fassaden oder Dachrinnen verlieren, richten wir Ausweichquartiere ein. Auch die Umsiedelung von Fledermäusen planen wir sorgfältig und in enger Abstimmung mit Sachverständigen und Behörden.

Unsere Neubauten erhalten standardmäßig Flachdächer, die extensiv begrünt werden bzw. über ein Retentionsdach-System verfügen. Ein gutes Beispiel ist unser Quartier an der Landsberger Allee, das nach Fertigstellung über 10.000 Quadratmeter Dachfläche verfügen wird, die begrünt wird. Die Dachbegrünung kann nicht nur Regenwasser zurückhalten, sondern sorgt bei Hitze auch für eine angenehme Kühlung. Darüber hinaus fördert sie die Artenvielfalt.

Gemeinsam mit engagierten MieterInnen haben wir auf rund 2.500 Quadratmetern Quartiersfläche Wildblumenwiesen angelegt. Die größte Wiese mit rund 1.000 Quadratmetern befindet sich in der Georg-Ramin-Siedlung; hier haben wir auch unser bisher größtes Insektenhotel aufgestellt. Weitere Maßnahmen zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt sind die Einrichtung von Fledermaushotels und Nistkästen sowie die Unterstützung von Berliner Gemeinschaftsgärten.

Nachhaltige Flächennutzung

Beton und Asphalt machen es Bodenlebewesen schwer zu überleben. Deshalb achten wir bei unseren Neubauprojekten darauf, so wenig Fläche wie möglich zu versiegeln, etwa durch Nachverdichtung auf bereits versiegelter Fläche oder durch Dachaufstockungen. Bei rund 1.600 Wohnungen, die sich derzeit im Bauprogramm befinden, kommen wir ganz ohne die Versiegelung neuer Flächen aus. So entstehen in der Seelenbinderstraße rund 200 neue Wohnungen anstelle eines eingeschossigen Supermarkts. In der Meraner Straße ergänzen wir ein bestehendes Quartier um drei Gebäude unter anderem auf ehemaligen Parkplätzen und schaffen so 120 neue Wohnungen – mitten in Schöneberg. Weitere Wohnungen des aktuellen Bauprogramms wurden oder werden auf vormals gewerblich genutzten Flächen gebaut, wodurch keine neuen Flächen in Anspruch genommen werden. Beispiele sind die Insel Gartenfeld mit über 1.100 Wohnungen und die Köpenicker Wendenschloßstraße mit 250 Wohnungen.

Mobilitätskonzepte für unsere MieterInnen und MitarbeiterInnen

 

Durch ganzheitliche Mobilitätskonzepte in unseren Quartieren möchten wir unsere MieterInnen anregen, klima- und stadtverträglich unterwegs zu sein. Deshalb haben wir in einigen Quartieren mit unserem Kooperationspartner BVG Jelbi-Mobilitätsstationen eröffnet, an denen Fahrräder, E-Scooter, Roller und Autos verschiedener Anbieter ausgeliehen werden können. Seit Beginn der Kooperation im Jahr 2019 konnten wir insgesamt vier Jelbi-Mobilitätsstationen auf Grundstücken der Gewobag errichten, unter anderem an der WATERKANT Berlin. Hier haben wir Ende 2020 die erste Station in einem Berliner Außenbezirk platziert und damit die nachhaltige Stadtentwicklung am Stadtrand gefördert. Die Mobilitätsstationen werden von unseren MieterInnen gut angenommen.

Zusätzlich prüfen wir im Quartier WATERKANT die Bereitstellung von Lastenfahrrädern. Bei aktuellen und zukünftigen Bauvorhaben werden wir mit der BVG bzw. Jelbi kontinuierlich Gespräche zur Etablierung weiterer Mobilitätsstationen führen, etwa für die Ringslebenstraße in Buckow. Darüber hinaus wurde im Jahr 2023 nach einer Pilotphase an zwei Standorten an einem weiteren Standort die Kooperation mit ampido, einer Parkplatz-App, verstetigt. Im Prenzlauer Berg stehen MieterInnen und Dritten jetzt dauerhaft 15 Stellplätze für Kurz- und Langzeitparken zur Verfügung. Die positiven Erfahrungen ermutigen uns, kontinuierlich neue Flächen in unserem Bestand zum Ausbau des Angebotes bereitzustellen.

Unsere E-Ladeinfrastruktur-Strategie

Mit unserer E-Ladeinfrastruktur-Strategie verfolgen wir gleich mehrere Ziele: Wir wollen den steigenden Bedarf an Elektromobilität decken, den Nachfragen unserer MieterInnen nachkommen und einen Beitrag zur Verkehrswende sowie zur nachhaltigen Stadtentwicklung leisten. Durch Investitionen in Höhe von rund 24 Mio. € bis 2035 setzen wir unsere Strategie in die Realität um. Bis Ende 2024 konnten wir bereits 580 Stellplätze an 50 Standorten vor- und ausrüsten. Von diesen Stellplätzen sind bereits 274 nutzbar. 2025 werden weitere 300 Stellplätze vor- und ausgerüstet. Bis 2026 planen wir, in Summe rund 500 elektrifizierte Stellplätze errichtet (nutzbar) und weitere 1.300 Stellplätze technisch vorbereitet zu haben. Die Lademöglichkeiten werden sowohl im Bestand als auch im Neubau geschaffen und mit zertifiziertem Grünstrom versorgt. Mit unserer Strategie tragen wir auch aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen Rechnung, etwa dem Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG), das 2021 zum Aufbau einer gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur erlassen wurde, sowie dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), das unter bestimmten Bedingungen für MieterInnen den Anspruch auf eine eigene Ladestation verankert. Zukünftig wollen wir in immer mehr Quartieren die Anmietung eines Stellplatzes mit E-Ladeinfrastruktur ermöglichen. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur war im Jahr 2024 darüber hinaus Vorstandsziel und ist es auch 2025 wieder. Weitere Informationen zu unseren ESG-Vorstandszielen finden Sie hier.

EU-Projekte zur Elektromobilität

In Förder- und Forschungsprojekten arbeiten wir mit zahlreichen internationalen PartnerInnen aus dem In- und Ausland zusammen und stärken auf diese Weise den Wissensaustausch zum Thema E-Mobilität. So beteiligte sich unser Mobilitätsteam unter anderem am EU-Projekt USER-CHI, das 2024 erfolgreich abgeschlossen wurde. Als Teil des EU-Förderprogramms HORIZON 2020 beschäftigt sich dieses Projekt hauptsächlich mit nutzerfreundlicher Ladeinfrastruktur und digitalem Parkraummanagement. In Berlin, aber auch in Barcelona, Budapest, Rom, Turku, Florenz und Murcia wurden dazu Digitalanwendungen zur Stärkung der Elektromobilität konzeptioniert und getestet. In Berlin wurden sechs neue Ladeangebote in zwei Quartieren erfolgreich erprobt. An den innovativen und nutzerfreundlichen Ladesäulen konnten sowohl MieterInnen als auch andere NutzerInnen ihre Elektrofahrzeuge zuverlässig aufladen und parken. Das positive Feedback der NutzerInnen und die hohe Nutzungsquote im Kreuzberger Wassertor-Quartier haben uns überzeugt, die Zusammenarbeit mit unserem Projektpartner Qwello auch nach Projektende fortzusetzen.

Nachhaltige Mobilität für unsere MitarbeiterInnen

Auch unsere MitarbeiterInnen unterstützen wir dabei, ihre Wege klimafreundlich zurückzulegen. Dazu bieten wir Zuschüsse zum Erwerb eines Deutschlandtickets oder eines anderen bevorzugten Tickets für den öffentlichen Nahverkehr an. Die Tickets für unsere Auszubildenden übernehmen wir zu 100 Prozent. Zusätzlich stellen wir unseren MitarbeiterInnen einen Fuhrpark aus zwei Elektro- und drei Hybridfahrzeugen sowie 32 E-Ladepunkte in unserer Tiefgarage zur Verfügung. Bessere Konditionen für das Leasing von E-Autos von unserem Partner Volkswagen sollen Anreize für einen privaten Umstieg bieten. Auch die Fahrradkultur möchten wir in unserem Unternehmen fördern. Daher steht unseren MitarbeiterInnen eine 320 Quadratmeter große Fahrradgarage mit rund 120 Stellplätzen, Lademöglichkeiten für Pedelecs, Schließfächern, Reparaturstationen und Duschen zur Verfügung. Im Januar 2025 haben wir darüber hinaus ein Leasingprogramm für Fahrräder und E-Bikes in unser Angebot aufgenommen.

Ziele und Maßnahmen

 

Umwelt- und Klimaschutz

Wesentliches Thema Ziel Maßnahmen Status
Energie & Klima in Neubau und Bestand Wir konzipieren eine Klimastrategie mit zukunftsorientierten Maßnahmen Umsetzung der Dekarbonisierungs-Roadmap zur Erreichung der Klimaziele In Durchführung
Implementierung einer neuen Softwarelösung zur Planung und Steuerung unserer (energetischen) Modernisierungs- und Instandhaltungs-Bedarfe und-Aktivitäten inkl. Aufbau eines softwaregestützten Treibhausgas-Controllings bis 2026 In Durchführung
Ausbau erneuerbarer Energien im Neubau und Gebäudebestand (u. a. Ausbau Wärmepumpen, Pilotierung Biomethan-Projekt) In Durchführung
Umsetzung PV-Strategie: Investitionen von 60 Mio. € in die Errichtung neuer Photovoltaikanlagen bis 2035 In Durchführung
Errichtung neuer Photovoltaikanlagen mit einer Gesamterzeugungsleistung von mindestens 1 MWp in 2025 In Durchführung
Ausbau der Installation von Wärmepumpen In Durchführung
Nachhaltige Baustoffe und Vermeidung von Schadstoffen Wir prüfen den Einsatz von nachhaltigen Baumaterialien Pilotierung von Modulbauweisen In Durchführung
Systematische Beseitigung von Asbest in unseren Beständen durch eingeführte Schadstofforganisation Fortlaufend
Einsatz polystyrolfreier Dämmstoffe, u. a. zur Fassadendämmung Fortlaufend
Biodiversität Wir fördern die biologische Vielfalt auf unseren Grünflächen Übertragung der Erkenntnisse aus dem Projekt „Städtisch Grün“ auf den restlichen Bestand In Durchführung
Städtisch Grün. Kids: Förder- und Bildungsprojekt „GemüseAckerdemie“ mit dem gemeinnützigen Verein Acker e. V. In Durchführung
Anwendung des neuen „Grünen Handbuchs“ für die Gestaltung von klimaresilienten Außenanlagen In Durchführung
Mobilität Wir bieten innovative Mobilitätslösungen für unsere MieterInnen an Umsetzung E-Ladeinfrastruktur-Strategie: Investitionen von 24 Mio. € in den Ausbau der Ladeinfrastruktur bis 2035, Errichtung von 300 neuen Ladepunkten in 2025 In Durchführung
Partizipation an internationalen Forschungs- und Förderprojekten mit Fokus auf E-Mobilität Abgeschlossen
Umsetzung eines Pilotprojektes zur Sektorkopplung Gebäude, Verkehr/Mobilität und Energie In Planung
Wir fördern die Nutzung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln unserer Mitarbeitenden Schaffung von Anreizen für unsere MitarbeiterInnen zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, von Fahrrädern und Elektro- und Hybridfahrzeugen Fortlaufend

Was uns sonst noch bewegt: